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Notre-Dame: Alternativer Plan zum Wiederaufbau

Die Organisation „Restaurons Notre-Dame de Paris“ ist gegen die Pläne der Regierung, das zerstörte Gotteshaus innerhalb von fünf Jahren wiederaufzubauen. Präsident Macron soll ein alternativer Fahrplan präsentiert werden.
Bauarbeiten Notre-Dame
Foto: Michel Euler (AP) | Nun haben sich Kritiker der Pläne zum Wiederaufbau zur Organisation „Restaurons Notre-Dame de Paris“ (Bauen wir Notre-Dame de Paris wieder auf) zusammengeschlossen.

Drei Wochen nachdem das französische Parlament ein Gesetz zum Wiederaufbau der Pariser Kathedrale Notre-Dame verabschiedet hat, häuft sich die Kritik am beschlossenen Vorgehen. Bereits während der Debatten in der Nationalversammlung sowie im Parlament äußerten zahlreiche Abgeordnete und Senatoren ihre Kritik an den Plänen der Regierung, die Kathedrale innerhalb von fünf Jahren wiederaufzubauen. Für Bedenken sorgte auch die Ankündigung des französischen Präsidenten, Emmanuel Macron, eine moderne Rekonstruktion in Erwägung zu ziehen.

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Kritiker des schnellen Wiederaufbaus schließen sich zusammen

Nun haben sich Kritiker der Pläne zum Wiederaufbau zur Organisation „Restaurons Notre-Dame de Paris“ (Bauen wir Notre-Dame de Paris wieder auf) zusammengeschlossen. Dazu gehören unter anderen Architekten und Experten für die Denkmalpflege und für die Restaurierung historischer Monumente.

Das Ziel der Mitglieder ist es, einen originalgetreuen Wiederaufbau des bei dem Brand Mitte April zerstörten Gotteshauses zu erreichen. Insbesondere der völlig abgebrannte Dachstuhl, „la forêt“ (der Wald) genannt, soll wieder, wie ursprünglich, in Form einer Holzkonstruktion errichtet werden. Grundsätzlich seien aber viele Unsicherheitsfaktoren zu berücksichtigen, weshalb auch das Ziel des Wiederaufbaus in fünf Jahren kaum einzuhalten sei.

Struktur der Kathedrale spricht nicht die Sprache der Regierung

Die Organisation will nun einen alternative Plan entwerfen, der Präsident Macron und anderen hochrangigen Entscheidungsträgern vorgestellt werden soll. Damit soll gezielt auf die finale Entscheidung bezüglich des Wiederaufbaus Einfluss genommen werden.

Pascal Jacob, Vorsitzender von „Restaurons Notre-Dame de Paris“, erklärte gegenüber dem US-Magazin „National Catholic Register“, dass die Struktur der Kathedrale „nicht unbedingt die Sprache der Regierung spricht, wenn diese beschließt, dass alles in fünf Jahren erledigt sein sollte“. Man müsse der Kathedrale zuhören und abwarten, ob sie solchen Ehrgeiz verarbeiten könne.

DT/mlu

Die Hintergründe zu diesem Thema finden Sie in der Wochenausgabe der Tagespost.

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