Der erste Deutschlandbesuch des Papstes aus Bayern im Sommer 2005 wurde ein historische Reise. Die Landsleute empfingen Benedikt mit ehrlicher Begeisterung. Zu den bewegendsten Begegnungen gehörte das Treffen mit der jüdischen Gemeinde in der Kölner Synagoge. Benedikt erwies sich hier als wahrer Brückenbauer und stellte Gott als Freund des Lebens in den Mittelpunkt seiner Ansprache. Und er trat glaubwürdig in die Spur seines Vorgängers Johannes Pauls II., als er dem jüdischen Volk die Freundschaft der katholischen Christen zusagte.
Das gemeinsame Gedenken an die Opfer der Shoa in der Synagoge hat sich den Teilnehmern als unvergessliches Erlebnis eingeprägt. Benedikt warnte hellsichtig vor den Anzeichen eines neu aufflammenden Antisemitismus und rüttelte die Gewissen wach. Wer die Heiligkeit Gottes nicht anerkennt, respektiert auch die Heiligkeit menschlichen Lebens nicht, so seine Lektion aus der deutschen Geschichte.
Abraham Lehrer, der Vorsitzende der Synagogengemeinde zieht im Gespräch eine positive Bilanz des Papstbesuchs – nicht nur, weil der Papst Skeptiker überzeugen konnte, die sich im Vorfeld zu Wort gemeldet hatten, sondern auch, weil die menschliche Art Benedikts gut ankam.
Die Redaktion dankt Radio Horeb für die freundliche Genehmigung zur Veröffentlichung des Mitschnitts der Predigt Papst Benedikts in München.Der Podcast „Benedict Project“ wurde von der Joseph Ratzinger / Papst Benedikt XVI.-Stiftung in München gefördert. Die „Tagespost“ machte sich darin auf Spurensuche zu einem der größten Theologen unserer Zeit. Viele seiner Schriften und Texte werden heute noch gelesen. Doch wer war dieser große Papst eigentlich? Was sagt er selbst und wie haben die Menschen, die ihn kennengelernt haben, ihn erlebt? Die Antworten darauf und vieles mehr erfahren Sie im Podcast. DT
Die Printausgabe der Tagespost vervollständigt aktuelle Nachrichten auf die-tagespost.de mit Hintergründen und Analysen.