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Von der Gnade des frühen Todes

Vom lebenssatten Abraham zum jungen Sterben des Gerechten im Buch der Weisheit: Durch das Alte Testament hindurch verändert sich der Blick auf den guten Tod.
Der frühe Tod von Ophelia, hier dargestellt von John Everett Millais
Foto: wikimedia/public domain | Der frühe Tod von Ophelia, hier dargestellt von John Everett Millais, ging als Element der Tragödie in die Kulturgeschichte ein. Das Buch der Weisheit behauptet, das junge Sterben könne auch Gnade sein.

Betagt und lebenssatt starben Abraham und Moses, so Lorenz Jäger in der neuen Folge seiner Kolumne „Exercitium“. Für jene Männer von Abraham bis Moses, die für das auserwählte Volk Israel Verantwortung hatten, sei diese Art des Sterbens Sinnerfüllung. „Die Bibel behauptet, dass es ein Leben gibt, das seine Möglichkeiten ausschöpft“, so Jäger.

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Der Psalmist ist allein

Anders sei es in späteren Büchern der Bibel: So zum Beispiel in den Psalmen. Dort ertöne, so Jäger, Bitte und Klage aus dem Mund von Subjekten, die sich in Notlagen wie Krankheit und Todesgefahr befinden. „Kein Trost ist da als bei Gott – so die Hauptlehre der Psalmen.“ Im Buch der Weisheit setzt das Alte Testament dann wieder andere Akzente: Auch ein früher Tod kann den Gerechten ereilen. DT/sdu

Mehr über das Sterben im Alten Testament schreibt Lorenz Jäger in der kommenden Ausgabe der „Tagespost“.

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