Das päpstliche Traditionsbewusstsein hat einen Namen: Ablass. Seit Beginn des Pontifikats pflegt Papst Franziskus kultiviert dieses Geschenk an die Gläubigen mit ungebrochenem seelsorglichen Eifer: Weltjugendtage, Jubiläen und Wallfahrtsorte erinnern die Gläubigen an ihrer Erlösungbedürftigkeit. Wie klar sich der Papst damit vom theologischen Mainstream abgrenzt, zeigt sich insbesondere nördlich der Alpen: Bereits zum Jubiläum der Barmherzigkeit 2015 lehnten bei einer Online-Umfrage der Herder-Korrespondenz mehr als 80 Prozent der Teilnehmer den Ablass als theologisch fragwürdig und ökumenisch unsensibel ab. Und mit unverkennbar protestantischem Zungenschlag wird argumentiert, die Lehre vom Fegefeuer sei biblisch nicht bezeugt. Die ...
Die Pointe des Papstes
Ablässe kommen nie aus der Mode. Warum der katholische Evergreen das Heilige Jahr 2025 bereichert
