Hararis Menschenbild sei problematisch, so Hartl: „Für ihn ist der Mensch nichts weiter als ein besonders fittes Tier, das seine Vorherrschaft über andere Tiere durch erfundene Konzepte wie das Ich, den freien Willen oder Gott rechtfertigt. Alles nichts weiter als Narrative, die wir uns zurechtgelegt haben.
Das Gehirn ist so etwas wie ein Computer. Da die Prozessoren und Algorithmen aber immer schneller werden, werden Mensch und Maschine immer mehr verschmelzen und der technisch „optimierte“ neue Mensch den alten Homo Sapiens nach und nach hinter sich lassen.“
Am Ende kontrollierbar
Am Ende stehe nicht die Höherentwicklung des Menschen zum Gott, sondern seine komplette Kontrollierbarkeit. „Ob Harari vor dieser Zukunft warnt oder sie regelrecht herbeischreibt, bleibt auf eigentümliche Weise unklar. Fest steht jedoch, dass sein Menschenbild auf einem fundamentalen Missverständnis beruht. Weder ist das menschliche Gehirn nur so etwas wie ein Computer, noch ist unsere Interaktion mit der Welt so etwas wie die Datenverarbeitung eines Rechners, noch ist die menschliche Geschichte ausschließlich getrieben von der zweckgerichteten Höherentwicklung.“
Hartl kommt zu dem Schluss: „Hararis Vision vom „Homo Deus“ ist nicht die Höherentwicklung des Menschen, sondern seine Abschaffung.“ DT/mee
Der Bestseller-Autor Johannes Hartl über die Visionen von Yuval Noah Harari. Lesen Sie den ganzen Text in der kommenden Ausgabe der Tagespost.