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Schulen wie Umerziehungslager? Kanadische Lehrerin stellt Trans-Lobby infrage

Eine kanadische Lehrerin spricht von Trans-Ideologie in Büchern für Grundschüler – und wird von schulischer Konferenz ausgeschlossen.
Alex Gino liest in Berlin
Foto: Wolfgang Kumm (dpa) | Auch ein Buch des transgender Schriftstellers Alex Gino - hier im Jahr 2016 in Berlin - zählt zu den Büchern, die in der Bibliothek der Grundschule zugänglich sind, an der die Lehrerin arbeitet.

Die kanadische Lehrerin Carolyn Burjoski wurde laut der britischen Zeitschrift „The Critic“ von einer schulischen Videokonferenz ausgeschlossen, nachdem sie ihre Bedenken über den Inhalt einiger Bücher geäußert hatte, die in Grundschulbibliotheken zugänglich sind. Auf dem Programm der Onlinekonferenz stand die Diskussion um die vorangegangene Entscheidung der Schulleitung, Bücher auszusortieren, die für ungeeignet und schädlich für Kinder gehalten werden. 

Lehrerin zieht Eignung zweier Bücher in Zweifel

Die seit mehr als 20 Jahren als Lehrerin tätige Carolyn Burjoski habe während der Konferenz, laut The Critic, die Eignung zweier Bücher in Zweifel gezogen, die erst vor kurzem in die Bibliothek für Grundschüler aufgenommen worden waren. Das eine Buch – „Rick“ von Alex Gino – erzählt die Geschichte eines kleinen Jungen, „der seine Sexualität infrage stellt, weil er nicht an unbekleidete Mädchen denkt. Das führt ihn dazu, sich als asexuell zu identifizieren. Das nächste Buch war ‚The Other Boy‘ von M.G. Hennessey, in dem eine Zwölfjährige sich als Trans identifiziert und nun begierig darauf ist, von der Einnahme von Pubertätsblockern zu Testosterongaben überzugehen“. Auf die Information, dass sie dadurch unfruchtbar werde, antwortete das Mädchen im Buch „mit einem abschätzigen ‚das ist cool‘“.

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Bei der Video-Besprechung habe Burjoski angemerkt, dass die Reaktion des Mädchens „die typische Antwort eines Jugendlichen ist, der nicht in Betracht zieht, wie man sich als Erwachsener fühlen wird, wenn man unfruchtbar ist“. Diese Äußerungen seien zu viel gewesen für Scott Piatkowski, den Vorsitzenden des „Waterloo Region District School Board“, der die Ausführungen der Lehrerin sofort unterbrochen habe, weil sie angeblich „problematisch“ gewesen seien.

Transgender-Gemeinde als "unterdrückte Minderheit"

The Critic erläutert, dass der Grund für diese Reaktion möglicherweise darin liege, dass die Transgender-Community in Kanada eine besondere Behandlung erfahre: Sie werde als „unterdrückte Minderheit“ betrachtet und „auf einen Sockel über alle anderen gestellt“, es sei eine Minderheit, „die niemand antasten oder kritisieren darf. Das einzig akzeptable Narrativ hier ist das der Zelebration und der entzückten Unterstützung. Es ist uns verboten zu hinterfragen, ob männliche Vergewaltiger in Frauengefängnisse gehören, ob Männer gegenüber Frauen einen Vorteil im Sport haben, oder warum so viele der Teenager, die im ganzen Land in Genderkliniken vorstellig werden, homosexuell sind, eine Autismus-Spektrum-Störung oder psychische Erkrankungen schon über einen langen Zeitraum haben“. Wenn man nur bei einem dieser Punkte harmlos nachfrage, werde man „sofort der Diskriminierung oder der Transphobie beschuldigt“.

Der Vorfall bei der Videobesprechung zeige, so The Critic weiter, wie sich Anti-Mobbing-Maßnahmen gegenüber Schülern, die ihr Geschlecht infrage stellen, in eine „autoritäre Bewegung verwandelt haben, die selbst die vernünftigsten Fragen in Bezug auf die Bejahung und Medikalisierung von jedem sein Geschlecht infrage stellenden Kind für einen Akt von Anti-Trans-Hass hält“.

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Was man in Kanada beobachte – und womit sich andere westliche Länder ebenfalls bald auseinandersetzen müssen -, sei eine „seltsame Umkehrung von Realität und Moral“. Wir lebten in einer Welt, „in der der ‚Schutz von Trans-Kindern‘ bedeutet, dafür zu sorgen, dass sie auf Verlangen chemisch kastriert werden; liebevolle Eltern, die ihre schutzbedürftigen Kinder vor unnötigen medizinischen Eingriffen bewahren wollen, werden als misshandelnd und hasserfüllt angesehen“. Das kanadische Schulsystem sei „derart komplett von der Genderideologie erfasst, dass viele Schulen heute Umerziehungslagern ähneln“.

Schon Kindergartenkinder mit Thema Genderidentität konfrontiert

Kindergartenkindern würde routinemäßig beigebracht, dass es möglich wäre, in einem falschen Körper geboren zu sein, und Lehrer würden angewiesen, jedes Kind in dem von ihm bevorzugten Geschlecht unverzüglich zu bestätigen – oftmals ohne Zustimmung oder Wissen der Eltern.

Früher oder später werden die Kanadier sich der Tatsache stellen müssen, „dass diese soziale Ansteckung stattfindet“. Dass Teenagern erlaubt wird, „ihre Fruchtbarkeit und gesunden Körperteile im Namen der Genderidentität zu opfern, wird bald als das betrachtet werden, was es wirklich ist: der schlimmste Medizin-Skandal, den die Welt jemals erlebt hat“. Zumindest Carolyn Burjoski werde ihre Selbstachtung nicht verlieren, und „sie wird sagen können, dass sie den Mut hatte, ihre Arbeit zu tun: ihre Schützlinge vor Schaden zu bewahren“.  DT/ks

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