Der evangelisch-lutherische Pfarrer Jürgen Henkel hat die Bedeutung der Theologie Joseph Ratzingers unterstrichen. Der Gründer der neuen ökumenischen Zeitschrift „Wahrheit und Auftrag“, die erstmals Mitte November im Schiller-Verlag erschienen ist, unterstrich im Gespräch mit dieser Zeitung, er fühle sich „den ,konservativen‘ romtreuen Katholiken viel näher als den heute bestimmenden liberalen Strömungen in meiner eigenen Kirche“.
Lehramt "wichtiges Korrektiv für Fehlentwicklungen"
Das Lehramt der katholischen Kirche sieht Henkel als „wichtiges Korrektiv für Fehlentwicklungen“. Zudem lese er keinen Theologen so gerne wie Joseph Ratzinger. „Auch seine Dokumente aus der Zeit als Präfekt der Glaubenskongregation halte ich für Normtheologie“, so Henkel. Die theologischen Trennungslinien verliefen heute nicht mehr zwischen den Kirchen, sondern kirchenübergreifend in Strömungen.
Kritisch bewertet Henkel, wie die Kirchen in Deutschland durch Modernisierung von Glaubensinhalten oder Politisierung der Verkündigung auf den Säkularisierungsschub reagieren. „Wenn die Grundlagen verschwimmen, und das sind Glaube und Lehre, Schrift, Bekenntnis und Tradition, wird die Kirche verwechselbar und zu einem Meinungsanbieter unter vielen“. DT/sjd
Lesen Sie das ausführliche Interview mit dem evangelisch-lutherischen Pfarrer Jürgen Henkel in der kommenden Ausgabe der Tagespost.