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Papst verurteilt Angriffe im Sudan

Die „wahllose Gewalt gegen Frauen und Kinder“ erfülle ihn mit großem Schmerz: In einem Appell wendet sich Leo XIV. an die internationale Gemeinschaft.
Papst Leo XIV. beim Angelus
Foto: IMAGO/ABACA (www.imago-images.de) | Papst Leo XIV. beim sonntäglichen Angelusgebet am 2. November.

Schon seit einigen Tagen dringen grauenhafte Nachrichten aus dem Bürgerkriegsland Sudan, nun hat sich auch Papst Leo geäußert. Beim Angelus-Gebet auf dem Petersplatz sagt der Pontifex am Sonntag, die tragischen Nachrichten „insbesondere aus der Stadt El Fasher“ erfüllten ihn „mit großem Schmerz“.

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„Wahllose Gewalt gegen Frauen und Kinder, Angriffe auf wehrlose Zivilisten und schwerwiegende Hindernisse für humanitäre Maßnahmen“ verursachten „unzumutbares Leid“ für eine Bevölkerung, die bereits durch monatelange Konflikte erschöpft sei. Und weiter: „Wir beten, dass der Herr die Verstorbenen aufnimmt, die Leidenden stärkt und die Herzen der Verantwortlichen berührt.“

Hinrichtung von Zivilisten

Der aktuelle Bürgerkrieg tobt seit 2023 und soll bereits über 150.000 Menschenleben gekostet haben. Nach Einschätzung der Vereinten Nationen handelt es sich derzeit um die schlimmste humanitäre Katastrophe weltweit. Bei der Eroberung der seit Monaten belagerten Stadt El Fasher sollen RSF-Milizionäre, die in dem Krieg gegen die Truppen des sudanesischen Machthabers Abdel Fattah Burhan kämpfen, Massaker verübt haben. Während die sudanesische Regierung den „Rapid Support Forces“, der Miliz, die von Burhans ehemaligem Stellvertreter Mohamed Hamdan Daglo angeführt wird, die Hinrichtung von 2000 Zivilisten vorwirft, berichtet die UNO von 460 Menschen, die in einer Geburtsklinik getötet worden seien. Einige Beobachter vermuten noch deutlich höhere Opferzahlen – und verweisen auf Satellitenbilder, auf denen das Blut der Opfer in den Straßen noch aus dem Weltall zu erkennen sei.

„Ich erneuere meinen eindringlichen Appell an alle Beteiligten, einen Waffenstillstand zu vereinbaren und dringend humanitäre Korridore zu öffnen“, mahnte Papst Leo XIV. nun am Sonntag. Die internationale Gemeinschaft forderte der Papst auf, „entschlossen und großzügig zu intervenieren, um Hilfe zu leisten und diejenigen zu unterstützen, die sich für die Rettung der Menschen einsetzen.“ (DT/jra)

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