Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) hat Papst Franziskus fehlenden Mut zu echten Reformen vorgeworfen. In einer Stellungnahme zur Veröffentlichung des nachsynodalden Schreibens zur Amazonas-Synode beklagt ZdK-Präsident Thomas Sternberg, dass der Papst mit Blick auf den Zugang zum priesterlichen Amt und auf die Weihe von Frauen "keinen Schritt nach vorne wagt".
Hohe Erwartungen, große Enttäuschung
"Vielmehr befestigt er sowohl in Bezug auf den Zugang zum Priesteramt, wie auch auf die Beteiligung von Frauen an Diensten und Ämtern der Kirche, die bestehenden Positionen der römischen Kirche", heißt es in einer Presseerklärung des ZdK vom Mittwoch. Nach Veröffentlichung der Lineamenta zur Amazonas-Synode und den Beratungen in Rom seien die Erwartungen zu konkreten Refomschritten sehr groß gewesen. Leider finde der Papst "nicht den Mut dazu, in den seit 50 Jahren diskutierten Fragen der Weihe verheirateter Männer und der liturgischen Kompetenzen von Frauen, echte Reformen umzusetzen", bedauert der ZdK-Präsident
ZdK fühlt sich in Sachen Synodaler Weg vom Papst ermutigt
Gleichwohl fühlt sich das ZdK durch das Papstschreiben bestärkt, den eingeschlagenen Synodalen Weg fortzusetzen. In seinem nachsynodalen Schreiben bekräftige der Papst seine Überzeugung, dass die Kirche zu einer synodalen Kirche werden müsse, in der der Beteiligung von Laien an der Gestaltung der Kirche und der Verkündigung der Frohen Botschaft eine zentrale Rolle zukomme, schreibt Sternberg. "Mit dieser Botschaft ermutigt er uns, in unserer Kirche in Deutschland, den Synodalen Weg, den wir in Frankfurt sehr erfolgreich begonnen haben, konsequent fortzusetzen", meint der ZdK-Präsident.
DT
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