Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung US-Glaubenstreffen in St. Louis

SEEK24: 19.000 junge Katholiken bei US-Glaubenskonferenz

Die Teilnehmer, auch aus Deutschland, setzen sich mit der Polarisierung in der Kirche auseinander – und mit der Hoffnung. Auch Kardinal Woelki und Stefan Oster sind mit von der Partie.
Die SEEK24 steht unter dem Motto "Seid Kinder des Lichts". Über 20.000 Teilnehmer wurden für die Eucharistische Anbetung erwartet,
Foto: IMAGO/xOlya0106x (www.imago-images.de) | Die SEEK24 steht unter dem Motto "Seid Kinder des Lichts". Über 20.000 Teilnehmer wurden für die Eucharistische Anbetung erwartet,

 Rund 20.000 Teilnehmer sind für die SEEK24, eine Glaubenskonferenz der katholischen Stundentenorganisation FOCUS, die vom 1. bis zum 5. Januar 2024 in St. Louis, Missouri stattfindet, angemeldet. Damit hat die SEEK in diesem Jahr 28 Prozent mehr Teilnehmer als im letzten Jahr. Das berichtet die Catholic News Agency „CNA“. Laut der Agentur erwarten die Veranstalter bis zu 24.000 Teilnehmer bei dem Abend der Eucharistischen Anbetung, der auch für die Katholiken aus der Region von St. Louis offen ist. Im letzten Jahr hatten, so CNA, bei der Anbetung 500 Priester in zwei Stunden über 3.000 Beichten abgenommen.

„Wenn ich die jungen Leute aus dem ganzen Land und sogar außerhalb des Landes sehe, dann denke ich, dass die Kirche lebt, dass es ihr gut geht, dass die Kirche Zeugen hat“, so der Erzbischof von St. Louis, Mitchell Rozanski, gegenüber CNA. „Wenn wir 20.000 Leute sehen, die für den Herrn brennen, inspiriert das auch uns.“

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Informiert bleiben - und beten

„Wir sind die Zukunft der Kirche“, so Teilnehmerin Kathryn Sterns gegenüber dem katholischen US-Nachrichtenportal „The Pillar“. Für Sterns ist es wichtig, angesichts der Polarisierung in der Kirche informiert zu bleiben und sich mit aktuellen Ereignissen auseinanderzusetzen. 

Manny Gonzalez hat in seiner Arbeit mit homosexuellen Menschen an der Franziscan University Steubenville die Folgen der Erklärung des Glaubensdikasteriums, „Fiducia Supplicans“, selbst erlebt. Für Gonzalez, der sich selbst als Jugendlicher wegen homosexueller Neigungen von der Kirche entfernt hatte, habe die Veröffentlichung des Dokumentes es schwieriger gemacht, ein heiliges Leben mit dem politischen Graben der Kirche zu vereinen. „Im Moment gibt es eine Menge Verwirrung darüber, was die Kirchen sagen“, so Gonzalez. Dabei helfe vor allem das ehrliche Gespräch mit Jesus. Laut Gonzalez fürchten sich die Menschen davor, ihre Zweifel an bestimmten Lehren oder an der Kirche ins Gebet zu bringen. „Da denke ich nur, Junge, geh‘ zum Herrn“, so Gonzalez gegenüber „The Pillar“. „Er weiß es ohnehin schon.“

Hoffnung auf Christus

Auch aus Deutschland und Österreich sind laut Katharina Hauser, die auf dem katholischen Netzwerk „crossconnected“ auf Instagram von der Seek24 berichtet, circa 100 junge Katholiken zur SEEK24 aufgebrochen - in Begleitung von mehreren Priestern, sowie dem Passauer Bischof Stefan Oster und dem Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki. „Für unsere Kirche in Deutschland ist diese Konferenz für mich ein Hoffnungszeichen“, so Hauser. Die Hoffnung sei laut ihr ein großes Thema der SEEK24: „Wir sehen, dass wir in einer gebrochenen Welt leben“, so Hauser. „Wer ängstlich ist, der hat vielleicht etwas von dieser Welt verstanden.“ Doch Christen hätten Hoffnung auf den Herrn. „Solange wir nicht aufgeben, siegen wir immer“, referiert Hauser einen Schlüsselsatz der Konferenz. DT/sdu

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