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Schönheit wieder sehen lernen

MEHR-Konferenz in Augsburg: Johannes Hartl über die blinden Flecken der Ökobewegung: Wenn wir CO2-neutral sind, aber im Herzen tot, werden wir dennoch aussterben.
MEHR-Konferenz in Augsburg
Foto: Matthias Fischer (Gebetshaus e.V.) | Bei der MEHR-Konferenz in Augsburg ruft der Gründer des Gebetshauses Augsburg, Johannes Hartl, zu einer „Ökologie des Herzens“ auf.

Rund 12.000 Teilnehmer kamen auch am Samstag wieder in der Messe Augsburg zu Lobpreis und Vortrag zusammen.  Der Samstagmorgen der MEHR-Konferenz stand im Zeichen der Frage nach der „Ökologie des Herzens“. Johannes Hartl, der Gründer des Gebetshauses Augsburg und Initiator der MEHR-Konferenz rief in seinem Vortrag dazu auf, die innere emotionale Standhaftigkeit  wiederzugewinnen. „Wenn wir in 30 Jahren CO2-neutral sind, aber im Herzen tot, dann werden wir dennoch aussterben“. Die derzeitige Ökobewegung sei auch von der Verachtung des Menschen gekennzeichnet, aber der Mensch sei kein Tier. 

„Warum die Erde schützen, wenn menschliches Leben egal ist?“

Hartl hob die Notwendigkeit hervor,  Sinn und Schönheit wiederzugewinnen. „Muttererde“ könne den Menschen nicht trösten. Man sei heute schon weltweit ständig miteinander verbunden, aber Begegnung fände nicht mehr statt.  Um die Bindungsfähigkeit des Menschen wieder zu stärken, brauche es mehr Zeit für Kinder und einen Sinn für Bündnisse. 

Sinn und Wahrheit gehörten zusammen. Hartl erinnert an den Märtyrer Fritz Gerlich, der zeige, dass wer das Knie vor Gott beugt, keine Angst zu haben brauche, von der Wahrheit Zeugnis zu geben. So werde auch die Anbetung Gottes zur Grundlage für Toleranz und Meinungsfreiheit. Die Anbetung habe für den Menschen die Aufgabe, die Realität zu ordnen. Das gelte im Sinne der ‚Pietas‘ auch für die Achtung vor der Schöpfung und dem Alten und Großen, wie der Zweigeschlechtlickeit des Menschen. „Das menschliche Leben hat auch Gesetze!“

Digitales Fasten

Hartl betont, es brauche auch einen neuen Sinn für das Schöne. Der kontemplative Blick auf das, was ist, erfordere auch ein digitales Fasten.  Dabei warnte Hartl davor, das Heil in Gesetzen und der Technik zu suchen. Der gesetzgeberische Schutz der Umwelt zeige, dass sich manche gesetzliche Regulierung negativ auf die Ziele ausrichte. Es gehe viel mehr um eine tiefgreifende Bekehrung in der Begegnung mit dem Kreuz, in der Begegnung mit der Spaltung, der Lüge und der Scham in uns, von denen wir durch Christus erlöst sind. 

Neue Jüngerschaftsschule

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Zuvor hatte das Gebetshaus Augsburg seine neue zehnmonatige Jüngerschaftsschule „Flow academy“  vorgestellt. Die Jüngerschaftsschule startet in diesem Jahr. Beten, Leben und Feiern lernen, die Gaben wachsen lassen und Kompetenzen in Medien und Leadership erwerben, seien die Ziele des neuen Programms, so das Gebetshaus.

DT/kaj 

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