Rainer Maria Rilke hat die Literatur der Moderne mit den „Duineser Elegien“, den „Sonetten an Orpheus“ und dem Prosawerk „Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge“ auf ein zuvor unbekanntes Niveau gehoben. Mit den „Briefen an einen jungen Dichter“ schuf er jenen leisen, unbeirrbaren Kanon der Selbstbildung, der seither Generationen begleitet. „Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen …“, dieser berühmte Auftakt aus dem „Stunden-Buch“ lässt die Bewegung erahnen, die Rilkes Dichten trägt: das Kreisen um ein unsichtbares Zentrum, das er „Gott“ nennt, ohne es theologisch festzulegen, eine zarte Annäherung an Transzendenz im Medium der Sprache. Aus ...
Rilkes Lebensweg war auch ein Kreuzweg
Am 4. Dezember 1875 wurde in Prag ein Dichter geboren, dessen Verse bis heute erschüttern und trösten. Rainer Maria Rilke gehört zu den bedeutendsten Lyrikern der Moderne und bleibt erstaunlich gegenwärtig.
