Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung Ukraine

Russisch-orthodoxe Priester appellieren zur Beendigung des Krieges

In einem Brief fordern russisch-orthodoxe Priester und Diakone einen sofortigen Waffenstillstand.
Orthodoxer Gottesdienst
Foto: Andreas Arnold (dpa) | Priester und Diakone der russisch- orthodoxen Kirche sind eingeladen einen offenen Brief gegen Krieg und Gewalt zu unterzeichnen. Im Bild: Russisch- orthodoxe Liturgie.

„Wir rufen alle Kriegsparteien zum Dialog auf, denn es gibt eine Alternative zur Gewalt“. Seit Montag können russisch-orthodoxe Priester und Diakone einen Appell in Form eines Briefs unterzeichnen, der zur Versöhnung und Beendigung des Krieges aufruft. Der Brief richtet sich weder an Wladimir Putin, noch wird Russland als Aggressor genannt. Erwähnt wird lediglich, „dass die Menschen in der Ukraine ihre Wahl selbst treffen sollten, nicht mit vorgehaltener Waffe, ohne Druck aus dem Westen oder Osten.“

Lesen Sie auch:

Besorgt über mörderische Befehle

Die Unterzeichner zeigen sich besorgt über jene Gläubige ihrer Konfession, die „mörderische Befehle erteilen“. Diese seien in Gefahr, beim Jüngsten Gericht schuldig gesprochen zu werden und in die „ewige Qual“ einzugehen. Sie mahnen an, dass jeder, der wie Kain seinen Bruder aus Neid erschlägt, die Verfluchung Gottes auf sich lädt. „Wehe jedem Menschen, der nicht erkennt, dass diese Worte an ihn persönlich gerichtet sind“, schreiben die Unterzeichner.

Die Unterzeichner wünschen „allen Soldaten – sowohl russischen wie auch ukrainischen – eine sichere und gesunde Rückkehr in ihre Häuser und zu ihren Familien“. Der einzige Weg, der für die Priester in Frage kommt, ist der der Versöhnung. Sie rufen alle Kriegsparteien zum Dialog auf. DT/esu


Der Brief liegt der Tagespost vor.
Priester und Diakone der russisch-orthodoxen Kirche,
die den Brief unterzeichnen möchten, können an russianpriestsforpeace@gmail.com schreiben.

Die Printausgabe der Tagespost vervollständigt aktuelle Nachrichten auf die-tagespost.de mit Hintergründen und Analysen.

Themen & Autoren
Diakon Russlands Krieg gegen die Ukraine Russisch-Orthodoxe Kirche Wladimir Wladimirowitsch Putin

Weitere Artikel

Der knorrige Altstratege Moskauer Außenpolitik war länger von der Bildfläche verschwunden. Warum? War er bei Wladimir Putin in Ungnade gefallen?
14.11.2025, 07 Uhr
Henry C. Brinker
Erzengel Michael und Reichspogromnacht: Wie begeht man einen 8. November – und wie einen 9.? Christen sollten jeden Tag bewusst leben, statt in den Tag hineinzuleben.
08.11.2025, 11 Uhr
Henry C. Brinker

Kirche

Hundert Jahre Christkönigsfest: Ein Bischof erinnert daran, dass die wahre Königsherrschaft Christi dort wächst, wo Liebe und Gerechtigkeit die Schwächsten erreichen.
23.11.2025, 13 Uhr
Heiner Wilmer
Alle Kirchen in der Türkei kämpfen heute ums Überleben. Griechen, Armenier, Syrer und Katholiken kooperieren in Istanbul. Papst Leo XIV. wird sie in wenigen Tagen. besuchen.
23.11.2025, 17 Uhr
Stephan Baier
Den Laien vor Ort sollen Synodalgremien vorgesetzt werden, die mitreden und Rechenschaft fordern dürfen – auch in Finanzfragen. Das wird sich jeder kluge Bischof gut überlegen.
23.11.2025, 11 Uhr
Regina Einig