Österreichs Bischöfe halten sich in der kommenden Woche zum Ad-limina-Besuch in Rom auf. Wegen der Corona-Pandemie wurde der eigentlich alle fünf Jahre obligatorische Besuch mehrfach verschoben. Der Rom-Aufenthalt der Österreicher beginnt am Montag 12. Dezember mit einer Messe in der St. Peters-Basilika, nahe dem Grab des Apostelfürsten Petrus. Am Freitag wird Papst Franziskus die Österreichische Bischofskonferenz in Audienz empfangen, bevor der Besuch mit einer Messe in der Basilika St. Paul vor den Mauern am Freitagnachmittag endet.
Die Österreichische Bischofskonferenz war zuletzt im Januar 2014 zum Ad-limina-Besuch in Rom.
Auf der Agenda stehen, wie üblich, Gespräche in den Dikasterien für Evangelisierung, Glaubenslehre, Bischöfe, den Klerus, die Ordensgemeinschaften, den Gottesdienst, die Laien, Bildung, Kommunikation und die ganzheitliche Entwicklung des Menschen sowie im Staatssekretariat. Mit einem konfrontativen Thema ist bei diesem Besuch – ganz anders als jüngst bei der Deutschen Bischofskonferenz – nicht zu rechnen.
Schönborn-Nachfolge noch nicht 2023
Die in Österreich viel diskutierte Nachfolge von Kardinal Christoph Schönborn als Erzbischof von Wien steht aus römischer Sicht nicht unmittelbar an, jedenfalls noch nicht im Jahr 2023. Denn vor dem Abschluss des Synodalen Prozesses will Franziskus den Wiener Kardinal Schönborn nicht gehen lassen. Dieser von Papst Franziskus selbst initiierte Synodale Prozess wird dagegen gewiss im Mittelpunkt vieler römischer Gespräche stehen.
Um dem Ad-limina-Besuch den Charakter einer gemeinsamen Wallfahrt zu geben, werden die Bischöfe in den vier Hauptbasiliken Roms die Messe feiern: neben St. Peter und St. Paul sind dies San Giovanni in Laterano und Santa Maria Maggiore. Am Donnerstag um 18 Uhr findet die Eucharistiefeier der österreichischen Bischöfe in der Kirche Santa Maria dell‘ Anima statt, welche mit der Geschichte und Tradition des Heiligen Römischen Reichs wie auch Österreichs eng verbunden ist.
Erstmals unter Lackner
Geleitet wird die österreichische Delegation heuer erstmals vom Salzburger Erzbischof Franz Lackner, der seit 2020 Vorsitzender der Österreichischen Bischofskonferenz ist. Ihren ersten Ad-limina-Besuch erleben kommende Woche die Diözesanbischöfe Wilhelm Krautwaschl (Graz-Seckau), Hermann Glettler (Innsbruck) und Josef Marketz (Gurk-Klagenfurt). Für Kardinal Christoph Schönborn ist alles bereits Routine: Er tritt seinen fünften Ad-limina-Besuch an. DT/sba
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