Mit einer vorsynodalen Beratung der Bischofskonferenz in Mariazell ist der weltweite Synodale Prozess in Österreich jetzt in eine neue Phase eingetreten. Mit den Bischöfen haben 60 Personen aus den Diözesen und kirchlichen Einrichtungen sowie mit dem orthodoxen Metropoliten Arsenios und dem evangelischen Bischof Michael Chalupka auch Repräsentanten der Ökumene an der Versammlung teilgenommen.
Ziel war, die Ergebnisse der synodalen Prozesse auf Ebene der Diözesen zu bündeln und zu gewichten. Nun werden die Ergebnisse der Mariazeller Beratung in jene nationale Synthese einfließen, die bis 15. August an das vatikanische Synodensekretariat ergeht und veröffentlicht wird.
Synodalität soll zur Selbstverständlichkeit werden
Wie die Österreichische Bischofskonferenz (ÖBK) in einer Erklärung mitteilte, sei damit jedoch noch kein Schlusspunkt unter den synodalen Prozess gesetzt. Synodalität müsse vielmehr zur „selbstverständlichen Realität auf allen Ebenen des kirchlichen Lebens in Österreich“ werden.
In den synodalen Prozessen in Österreichs Diözesen hätten sich drei Bereiche als vordringlich erwiesen, so die Bischöfe weiter: Fragen rund um die Stellung der Frau und die Geschlechtergerechtigkeit, Fragen zur Beteiligung von Laien an kirchlichen Ämtern und Vollzügen sowie Fragen zum Umgang mit Randgruppen und Marginalisierten. Diese Themen werden auch in das österreichische Synthesenpapier Eingang finden.
Die Bischöfe betonen aber auch, dass weitere Schritte im Umgang mit den drei genannten Themenbereichen eigenverantwortlich in den Ortskirchen gesetzt werden könnten. Die dafür vorhandenen Spielräume gilt es auszukundschaften und zu nutzen, „immer jedoch im Rahmen und in Verbundenheit mit der Weltkirche“.
Bischöfe solidarisch mit Menschen in der Ukraine
Auch zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine nahm die ÖBK Stellung und versicherte allen unter dem Krieg leidenden Menschen in der Ukraine und den Geflüchteten Hilfe und Solidarität. „Wir Bischöfe und so viele Menschen in Österreich leiden mit euch! Wir tragen euch in unseren Herzen, beten für euch und sind an eurer Seite!“
Gleichzeitig betonten die Bischöfe, es brauche auch Perspektiven der Hoffnung auf Grundlage einer Solidarität, „die uns alle als Teil der einen Menschheitsfamilie verbindet“. Dazu gehöre auch die Bereitschaft, Nachteile bewusst in Kauf zu nehmen, die sich aus der Solidarität der freien Welt mit der Ukraine ergeben. DT/mlu
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