Nach einem turbulenten Wochenende, an dem sich die Debatte um den von der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (Zdk) angestoßenen synodalen Prozess zuspitzte, macht sich der Freiburger Erzbischof Stephan Burger für den Reformkurs stark. Er sichere dem geplanten „Synodalen Weg“ seine Unterstützung zu, heißt es in einer Erklärung, die das Freiburger Erzbistum heute veröffentlichte.
Burger: Kirche in Deutschland in Glaubwürdigkeitskrise
Ebenso wie der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, nehme er wahr, so Erzbischof Burger, dass sich die Kirche in Deutschland in einer Glaubwürdigkeitskrise befinde. Vertrauensverlust und Reformstaus führten nach wie vor zu zahlreichen Kirchenaustritten und Protesten. Gleichzeitig rief Burger zum Dialog auf. „Für eine zukunftsfähige und lebendige Kirche, in der die Botschaft Christi weiterhin sicht- und erfahrbar ist, braucht es den Dialog mit den unterschiedlichen - auch kritischen - Stimmen innerhalb dieser Kirche.“
Der „Synodale Weg“ solle ein Forum für solch einen Dialog bieten, wolle sich aber nicht als deutscher Sonderweg verstehen, der nicht im Konsens mit der Weltkirche stünde, heißt es aus dem Freiburger Erzbistum. Deshalb unterstütze Burger die Bemühungen, „mit der ganzen Kirche den Synodalen Weg zwischen Tradition und den Zeichen der Zeit zu gehen“.
Kardinal Marx zu klärenden Gesprächen nach Rom
Zuvor hatte Kardinal Reinhard Marx die Kritik aus Rom am „Synodalen Weg“ zurückgewiesen und hält sich momentan zu klärenden Gesprächen in Rom auf. Bei einem zweitägigen Vorbereitungstreffen führender Vertreter der Bischofskonferenz und des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) in Fulda bekräftigten Bischöfe und Laienvertreter, sie wollten am „Synodalen Weg“ festhalten.
DT/mlu
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