Weniger politisch als das Oberhaupt der konkurrierenden autokephalen Orthodoxen Kirche der Ukraine (OKU) hat der Metropolit der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats (UOK-MP), Onufrij, seine Osterbotschaft angelegt. Doch auch er schreibt: „In diesem Jahr hat uns der Herr mit besonderen Prüfungen und Drangsalen heimgesucht. Die Mächte des Bösen haben sich über uns verdichtet.“
Die Auferstehung Christi, die die Orthodoxie am bevorstehenden Sonntag feiert, sei „das Fest des Triumphes des Guten über das Böse, der Wahrheit über die Unwahrheit, des Lichtes über die Dunkelheit“. An die Gläubigen seiner Kirche appelliert der Metropolit, „Wächter der Welt, nicht ihre Zerstörer“ zu sein.
Auch Orthodoxie wünscht österliche Waffenruhe
In einer kurzen Ansprache am Donnerstag zeigte sich Onufrij „zutiefst traurig über das, was dieser Tage in der Stadt Mariupol passiert“. Der noch immer mit dem Moskauer Patriarchat in Kirchengemeinschaft verbundene Metropolit sprach von der Notwendigkeit, „diejenigen zu retten, die sich in Mariupol in einer humanitären Katastrophe befinden“, insbesondere die Zivilisten. Auch bräuchten die verwundeten Soldaten dringend eine medizinische Versorgung. Die Leichen der Toten müssten ihren Familien zur Bestattung übergeben werden.
Onufrij bot die Hilfe seiner Kirche an, die bereit sei, eine Gebetsprozession zu dem von russischen Truppen belagerten Stahlwerk von Mariupol zu organisieren, „um Nothilfe zu leisten und Zivilisten zu evakuieren“. Dabei könnten auch verwundete Soldaten mitgenommen und Tote weggeschafft werden, sagte der orthodoxe Metropolit.
Appell für Waffenruhe zu Ostern
Gleichzeitig appellierte er – wie vor ihm der Papst, der UN-Generalsekretär und die Häupter der Kirchen und Religionsgemeinschaften in der Ukraine – „an alle, auf die es ankommt“, über die orthodoxen Osterfeierlichkeiten für einen Waffenstillstand und humanitäre Korridore zu sorgen. Nach Angaben von Präsident Selenskyj hat Moskau eine solche österliche Waffenruhe jedoch bereits abgelehnt. DT/sba
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