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Bei der Realpräsenz herrscht ein Dissens 

Selbst innerhalb der protestantischen Gemeinschaften herrscht keine Einigkeit in der Frage. Die unterschiedliche Auffassung von der Bedeutung der Eucharistie erschwert die Gespräche zusätzlich. 
Evangelischer Gottesdienst
Foto: Philipp von Ditfurth (dpa) | Der ohne Abendmahl gefeierte evangelische Gottesdienst hat grundsätzlich den gleichen theologischen Status wie der mit Abendmahl gefeierte.

Das Problem der Realpräsenz, das sich im „est“ ausdrückt ist Leitmotiv einer Untersuchung des innerprotestantischen Umgangs mit dieser Frage. In der kommenden Beilage Kirche&Welt untersucht Christoph Binninger die Entwicklung dieser Frage in und zwischen den protestantischen Gemeinschaften. Ausgehend von der Stellungnahme des „Ökumenischen Arbeitskreises evangelischer und katholischer Theologen“ (ÖAK) und der gegen kritische Stimmen durchgeführten Praxis beim Ökumenischen Kirchentag, zeigt Binninger die aktuelle Situation auf. 

Realpräsenz bei Luther

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In der folgenden historischen Untersuchung beschreibt der Theologe, ausgehend unter anderen von der Confessio Augustana Luthers Verständnis der Realpräsenz. Die Beschreibung einer Begegnung Luthers mit Zwingli stellt den Konflikt dar. Gespräche über eine Abendmahls- und Kirchengemeinschaft scheitern. Diese Linie zeichnet Binninger weiter bis zur Leuenberger Konkordie (LK), die einen absoluten Minimalkompromiss zur Frage der der Gegenwart Christi im Abendmahl darstelle. Der Theologe zeigt auf, dass mit der LK ein Jahrhunderte altes lutherisches Abendmahlsverständnis zu Grabe getragen wurde. 

Bedeutung der Eucharistie

Zudem, so Binninger, bleibe bei aller Diskussion über die Realpräsenz die ökumenische Problematik über die Bedeutung der Eucharistie für das Heil der Gläubigen bestehen. Die EKD betone, so zitiert der Autor aus der Orientierungshilfe zum Gottesdienst von 2009: „Der ohne Abendmahl gefeierte Gottesdienst hat grundsätzlich den gleichen theologischen Status wie der mit Abendmahl gefeierte.“ DT/pwi

Lesen Sie in einem ausführlichen Aufsatz warum die Aussagen vom ÖAK von einem „Grundeinverständnis“ zwischen der katholischen und den reformatorischen Kirchen in der Eucharistiefrage rätselhaft bleiben. Das Epaper der Ausgabe können Sie

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