Der Vatikan hat vor einem falschen Verständnis von Laienämtern in der katholischen Kirche gewarnt. Die Berufung zu einem solchen Dienst dürfe nicht mit dem Amtspriestertum verwechselt werden, heißt es in einer auf dem Liturgiekongress in Salerno veröffentlichten Papstbotschaft. Das Schreiben wurde auch von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin unterzeichnet.
Bewusstsein für eigene Berufung der Laien fördern
Man müsse sich davor hüten, den Begriff der „Stellvertretung“ willkürlich auszulegen, zu „klerikalisieren“. Dies könne zu einer parallelen Dienststruktur innerhalb der Kirche führen. Stattdessen gehe es darum, bei Laien ein klareres Bewusstsein für ihre Berufung zu fördern, die sich in einer Vielzahl von Aufgaben und Diensten zeige.
Die Papstbotschaft richtet sich an die Teilnehmer der 72. Nationalen Liturgischen Woche in Salerno. Unter dem Motto „Dienste im Dienst einer synodalen Kirche“ befassen sich bis Donnerstag Bischöfe, Theologen und Seelsorger unter anderem mit den Laienämtern des Lektors und Akolythen. Lektoren tragen die Lesungen vor, nicht das Evangelium, und etwa Fürbitten. Zu den Aufgaben eines Akolythen gehören unter anderem die Austeilung der Kommunion sowie der Ministrantendienst. Im vergangenen Jahr hatte Papst Franziskus die Ämter mittels des Erlasses „Spiritus Domini" rechtlich verankert. Diese Dienste sind seitdem mit einer offiziellen Beauftragung verbunden. DT/vwe
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