Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung Nach Sturz des Assad-Regimes

Papst fordert „politische Lösung ohne weitere Konflikte“ in Syrien

Auch Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin und die Europäische Kommission der Bischofskonferenzen forderten für Minderheiten in Syrien Schutz und Sicherheit.
Papst Franziskus zur Lage in Syrien
Foto: IMAGO/ALESSIA GIULIANI / ipa-agency.net (www.imago-images.de) | Nach dem Sturz des Assad-Regimes in Damaskus durch islamistische Aufständische äußerte sich der Papst am Ende seiner Generalaudienz am Mittwoch und sprach von einer „heiklen Phase“ in der syrischen Geschichte.

Papst Franziskus hofft in der aktuellen Krise in Syrien auf eine „politische Lösung“, die „ohne weitere Konflikte und Spaltungen die Stabilität und Einheit des Landes verantwortungsvoll fördert“. Darüber berichtet „Vatican News“. Nach dem Sturz des Assad-Regimes in Damaskus durch islamistische Aufständische äußerte sich der Papst am Ende seiner Generalaudienz am Mittwoch und sprach von einer „heiklen Phase“ in der syrischen Geschichte.

Syrien von vielen Jahren Krieg geplagt

Franziskus forderte einen friedlichen politischen Übergang: „Ich bete für die Fürsprache der Jungfrau Maria, dass das syrische Volk in seinem geliebten Land Frieden und Sicherheit erfährt und dass die verschiedenen Religionen in Freundschaft und gegenseitigem Respekt zum Wohle dieser von so vielen Jahren des Krieges geplagten Nation zusammenarbeiten“, so der Papst.

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Zuvor hatte sich bereits Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin bei einer Veranstaltung an der Università Cattolica del Sacro Cuore in Mailand zu den jüngsten Entwicklungen in Syrien geäußert. Dabei zeigte er sich beeindruckt von der Geschwindigkeit, mit der das Assad-Regime am Wochenende gefallen war. Angesichts der unklaren Entwicklungen sei es aktuell „schwer zu verstehen, was dort geschieht“, bemerkte Parolin und appellierte: „Warten wir ab, welche Szenarien sich auftun.“

Ähnlich wie Papst Franziskus betonte auch Parolin, dass ein friedlicher Übergang und der Schutz von Minderheiten besonders wichtig seien: „Wir hoffen, dass diejenigen, die jetzt an die Macht kommen, ein Regime schaffen können, das alle respektiert“, so Parolin, der sich auch mit der Forderung an die internationalen Gemeinschaft wandte, die Bedingungen für Dialog und Frieden zu verbessern. 

Kommission der Bischofskonferenzen: Sektierertum und Extremismus ablehnen

Ebenso veröffentlichte die Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft (COMECE) am Mittwoch eine Stellungnahme zur Perspektive in Syrien. Darin forderten die Bischöfe ein künftiges Regime dazu auf, „Sektierertum und Extremismus abzulehnen und gleichzeitig die einzigartigen Beiträge und Identitäten der vielen ethnischen und religiösen Minderheiten, die das Land im Nahen Osten bereichern, zu würdigen“. Die EU-Bischöfe plädierten besonders für den Schutz von Gebets- und Kultstätten der Minderheiten, einen uneingeschränkten Zugang zu humanitären Hilfsgütern und die Möglichkeit einer sicheren Rückkehr von Binnenvertriebenen. DT/jmo

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