Zur offiziellen Amtseinführung von Papst Leo XIV. am kommenden Sonntag werden über 100.000 Menschen, darunter zahlreiche Staats- und Regierungschef erwartet. Der feierliche Gottesdienst für den ersten gebürtigen US-Amerikaner im Papstamt soll um 10 Uhr auf dem Petersplatz in Rom stattfinden. Zuvor wird der neue Papst bei einer Zeremonie am Petrusgrab unter dem Petersdom die päpstlichen Insignien entgegennehmen: das wollene Pallium, eine weiße, mit roten Kreuzen bestickte Wollstola, und den eigens für ihn angefertigten Fischerring.
Üblicherweise nehmen an der Einführungszeremonie, der wichtigsten Zeremonie unter den Liturgien für einen neuen Papst, neben internationalen Staats-und Regierungschefs auch Vertreter der katholischen und evangelischen Kirche und anderer Religionsgemeinschaften sowie die zehn Oberhäupter katholischer Ostkirchen teil.
Aus Deutschlande reisen zu den Feierlichkeiten Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und Bundestagspräsidentin Julia Klöckner an. Der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomäus I., wird laut „Vatican News" ebenfalls an der Zeremonie teilnehmen. Außerdem angekündigt ist Prinz Edward als Botschafter des britischen Königshauses. Ob US-Präsident Donald Trump kommt, ist nicht sicher.
Selenskyj telefoniert mit Papst
Auch ob der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj anreisen wird, ist nicht bekannt. Er hat jedoch bereits telefonisch Kontakt zum neuen Papst aufgenommen und ihn in die Ukraine eingeladen, wie er auf der Plattform X erklärte. Ein Besuch des Papstes würde allen Gläubigen und dem ganzen Volk wahre Hoffnung bringen, so Selenskyj. „Wir haben vereinbart, in Kontakt zu bleiben und in naher Zukunft ein persönliches Treffen zu arrangieren.“ Der Direktor des Pressebüros des Heiligen Stuhls, Matteo Bruni, hat das Telefonat bestätigt.
Thema des Telefonats waren laut Selenskyj unter anderem „die Tausenden von ukrainischen Kindern, die von Russland deportiert wurden“. „Ich habe Seiner Heiligkeit für Seine Unterstützung für die Ukraine und unser ganzes Volk gedankt," schrieb Selenskyj in seinem Post.
Leo XIV. hatte beim Regina Coeli am Sonntag die Notwendigkeit eines „gerechten und dauerhaften Friedens für unser Land und die Freilassung der Gefangenen“ unterstrichen, was Selenskyj in seinem Post wertschätzend erwähnte. Die Ukraine zähle auf die Hilfe des Vatikans, so der ukrainische Präsident weiter. DT/dsc
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