Papst Franziskus hat am Freitag vor 80 Mitgliedern des Glaubensdikasteriums über die grundlegenden Aspekte des Schreibens „Fiducia supplicans“ gesprochen. Die Absicht der "pastoralen und spontanen Segnungen" sei es, „die Nähe des Herrn und der Kirche zu all jenen konkret zu zeigen, die sich in verschiedenen Situationen befinden und um Hilfe bitten, um einen Glaubensweg fortzusetzen - manchmal auch zu beginnen“, erläuterte er in seiner Ansprache während der Audienz zum Abschluss der Vollversammlung des Dikasteriums.
Der Segen erfordere keine moralische Vollkommenheit der Empfänger, so der Papst weiter. Es handele sich um einen außerliturgischen Segen, der Personen zugesprochen werde — „natürlich unter Berücksichtigung des Kontextes, der Empfindlichkeiten, der Orte, an denen man lebt“.
Zentrale Aufgabe ist Evangelisierung
In diesem Zusammenhang betonte der Papst, dass eine der zentralen Aufgaben des Dikasteriums im Bereich der Evangelisierung zu suchen sei. Dabei solle der Sektion für die Lehre — das Dikasterium besteht aus je einer Sekton für die Disziplin und für die Lehre — mehr Raum gegeben werden. Das Dikasterium sei „der Intelligenz des Glaubens angesichts des Wandels verpflichtet, der unsere Zeit prägt“, führte Franziskus aus und fokussierte auf drei Aspekte kirchlichen Lebens: „Sakramente, Würde und Glaube“.
Das Leben der Kirche werde durch die Sakramente genährt und wachse durch sie. „Deshalb ist von den Amtsträgern eine besondere Sorgfalt bei der Spendung der Sakramente und bei der Weitergabe der durch sie vermittelten Gnadenschätze an die Gläubigen gefordert“, mahnte der Papst. Die Sakramente befähigten die Gläubigen „zur Prophetie und zum Zeugnis“. Beides brauche die heutige Zeit: „Propheten des neuen Lebens und Zeugen der Nächstenliebe.“
Rückbesinnung auf Jesus Christus
Außerdem dürften Christen niemals müde werden, auf dem „Primat der menschlichen Person und der Verteidigung ihrer Würde unabhängig von allen Umständen“ zu beharren. Und schließlich müsse die Glaubensverkündigung davon geprägt sein, den Glauben an „Jesus Christus, wahren Gott und wahren Menschen“ zu erneuern. Die sei die Voraussetzung dafür, dass „die gesamte Gemeinschaft eine echte kerygmatische pastorale und missionarische Umkehr anstrebt, die auch dem laufenden synodalen Weg helfen kann.“
Papst Franziskus dankte den Anwesenden für ihre Unterstützung von Papst und Bischöfen „bei der Verkündigung des Evangeliums in der ganzen Welt, indem es die Unversehrtheit der katholischen Glaubens- und Sittenlehre“ fördere und schütze, dabei „aus dem Glaubensgut“ schöpfe und danach suche, „es angesichts neuer Fragen immer tiefer zu verstehen". DT/dsc
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