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Synodalforum vier kommt durch die Hintertür

Bernhard Meuser kritisiert das neue Arbeitsrecht der Kirche. Im Tagespost Online Forum sprach der Gründer der Laieninitiative „Neuer Anfang“ über den Ad-limina-Besuch der deutschen Bischöfe und die Folgen.
Tagespost Online Forum: Berhard Meuser sprach über den Synodalen Weg und den Ad - Limina - Besuch der deutschen Bischöfe
Foto: DT | Berhard Meuser sprach im Tagespost Online Forum über den Synodalen Weg und den Ad - Limina - Besuch der deutschen Bischöfe.

Massive Kritik am kirchlichen Arbeitsrecht hat der Publizist und Gründer der Laieninitiative "Neuer Anfang" Bernhard Meuser im Tagespost Online Forum geübt. Die Veranstaltung der Tagespost Stiftung für katholische Publizistik fand am gestrigen Abend als Zoomkonferenz mit nahezu 300 Teilnehmern statt. In seinem Vortrag berichtete Meuser, der selber Opfer von sexuellem Missbrauch ist, von den Anfängen des Synodalen Weges als Methode, die Ursachen dieser Taten von der persönlichen Verantwortung ins Systemische zu verschieben. 

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Andere Opfer im Blick 

Mit Beginn des Synodalen Weges seien sehr schnell andere „Opfer“ in den Blick gekommen und die Missbrauchsopfer völlig aus dem Blick geraten. Es sei die Gelegenheit genutzt worden, eine LGBT-Agenda in den kirchlichen Diskurs einzubringen. Plötzlich seien Frauen sowie homosexuelle und nichtbinäre Menschen die Opfer gewesen, betonte Meuser. Mit Blick auf den Ad–limina–Besuch der deutschen Bischöfe in Rom stellte Meuser fest, dass hier vor allem deutlich wurde, dass sich das Verständnis des Papstes von Synodalität deutlich vom Synodalen Weg unterscheidet. Dem Papst gehe es darum, gemeinsam auf das Wort Gottes zu hören. Synodalität sei für den Papst ein Ausdruck von Evangelisierung.

Vortrag im Video 

Kein Spielraum für Veränderungen 

Ferner habe, so der katholische Publizist der Vatikan in den Gesprächen deutlich gemacht, dass es in vielen Punkten keinen Verhandlungsspielraum geben werde. Insbesondere bei der christlichen Anthropologie, der Sexualmoral und dem Weiheamt seien die Vorstellungen des Synodalen Weges in Deutschland mit Rom nicht machbar. Empört zeigte sich Bernhard Meuser über die Einführung des neuen kirchlichen Arbeitsrechts.

Hier werde das Synodalforum IV (Leben in gelingenden Beziehungen), insbesondere der mit bischöflicher Sperrminorität abgelehnte Grundtext, durch die Hintertür eingeführt. Der Publizist schilderte es plastisch: "Der Religionslehrer, der am Wochenende im roten Rotlichtmilieu abtaucht und am Montag wieder Religion unterrichtet, der verpartnerte Organist, der sich mit seinem Mann in Kolumbien ein Kind bei der Leihmutter kauft, die Pastoralassistentin, die zu ihrer Freundin zieht und sich nicht mehr um ihren Mann und ihre Kinder kümmert." Die alle, so Meuser, blieben nun unbehelligt.

Im Anschluss an den Vortrag fand eine engagierte Diskussion statt. Viele Beteiligte äußerten Sorgen um die Einheit der Kirche. Es gab vor allem Fragen zu Handlungsperspektiven vor Ort und Vernetzungsmöglichkeiten mit anderen. Sowohl Meuser als auch einige Teilnehmer hoben die Bedeutung der Katechese und des Gebets hervor. DT/pwi


Im Wortlaut: 

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