Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung Synodaler Ausschuss

Präsidium wirft vier Bischöfen Verweigerung vor

Sie würden Narrative festigen, „die sich gegen das wahrlich herausfordernde Ringen um eine synodale Entwicklung unserer Kirche richten“, antwortet das Präsidium auf einen Brief vierer (Erz-)Bischöfe.
Streit um Synodalen Ausschuss
Foto: IMAGO/Kristina Schaefer (Schäfer) (www.imago-images.de) | Das Präsisium des Synodalen Ausschusses, Irme Stetter-Karp und Bischofe Georg Bätzing, sehen sich von Rom bestätigt.

Vor einer Woche ist ein Brief der vier (Erz-)Bischöfe Gregor Maria Hanke, Rudolf Voderholzer, Stefan Oster und Rainer Maria Woelki an die Öffentlichkeit gelangt. Darin bekräftigten sie als Reaktion auf einen Beschluss des Synodalen Ausschusses noch einmal, nicht am geplanten bundesweiten Synodalgremium teilnehmen zu wollen. Darauf hat das Präsidium dieses Gremiums nun geantwortet.

Wie katholisch.de am Mittwochabend berichtete, werfen die Präsidenten, Bischof Georg Bätzing, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), und Irme Stetter-Karp, Vorsitzende des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), den vier Bischöfen in ihrem Antwortbrief vor, gänzlich zu verweigern, die Schritte des Synodalen Weges mitzugehen.

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Wörtlich kritisieren sie, die vier Bischöfe würden nicht müde, „einzelne Äußerungen anzuführen, mit denen Sie Narrative festigen, die sich gegen das wahrlich herausfordernde Ringen um eine synodale Entwicklung unserer Kirche richten, ohne auch nur im Ansatz aufscheinen zu lassen, welches Bild unserer Kirche Ihnen vor Augen steht oder welche Schlüsse Sie aus der Weltsynode ziehen".

„Hoffnung, zukünftig wieder gemeinsam synodal unterwegs zu sein“

Weiter erläutern sie, dass man mit der Formulierung, alle Diözesanbischöfe sollten am künftigen synodalen Gremium teilnehmen, die Hoffnung habe ausdrücken wollen, „zukünftig wieder gemeinsam synodal unterwegs zu sein“. Sie bieten den vier Bischöfen ein Gespräch an, damit „auch Ihre Perspektive in unserem gemeinsamen synodalen Ringen um eine synodale Struktur der katholischen Kirche in Deutschland im Synodalen Ausschuss gehört werden kann“. Schließlich könnten die Impulse der Weltsynode für die katholische Kirche in Deutschland „am besten gemeinsam mit allen Diözesen und unter Mitwirkung aller Diözesanbischöfe“ gelingen, so Bätzing und Stetter-Karp.

Den deutschen Reformprozess verteidigen sie mit den Worten: „Wir sind froh und dankbar, dass der konstruktive Dialog zwischen der Delegation der Deutschen Bischofskonferenz und der Römischen Kurie auf der Grundlage der für den Weg wichtigen Hinweise an die Bischöfe das gegenseitige Vertrauen stärkt und sichtbar macht.“

„Expliziter Auftrag an die Bischofskonferenz"

Bei der letzten Sitzung in Magdeburg seien „lediglich Grundsatzentscheidungen für die Satzung eines künftigen synodalen Gremiums auf Bundesebene“ gefallen. Die endgültige Satzung würde nach ihrer Verabschiedung durch DBK und ZdK noch von Rom approbiert werden müssen. So sei es bei den letzten Gesprächen zwischen Rom und den Deutschen vereinbart worden.

Bätzing und Stetter-Karp sehen mit den Gesprächen „sehr wohl die Grundlage für die Weiterarbeit gelegt“, heißt es in dem Brief. Zudem seien laut Abschlussdokument der Weltsynode, die Teil des ordentlichen Lehramts sei, die Beratungen des Ausschusses „nicht nur legitimiert, sondern expliziter Auftrag an die Bischofskonferenz“.

Vier Bischöfe wollen römische Synodalität fördern

Die vier Bischöfe sehen das anders. In ihrem Brief erinnerten sie detailliert an die Mahnungen des Vatikans; unter anderem an das Schreiben vom Juli 2022, in dem es heißt, dass der Synodale Weg nicht befugt sei, neue Bischöfe und Gläubige zur Annahme neuer Leitungsformen zu verpflichten. Zudem stellten sie fest, dass der Synodale Ausschuss Beschlüsse fasst, „welches keinerlei kirchenrechtliche Kompetenz für sich in Anspruch nehmen kann, dass alle Diözesanbischöfe Deutschlands, also auch wir, in einem künftigen Gremium Mitglieder sein sollen". Sie seien „de iure" weder Mitglied noch Träger des Synodalen Ausschusses und würden „weiterhin alles daran setzen, die römische Synodalität in unseren Bistümern zu fördern".

Der Synodale Ausschuss versteht sich als Arbeitsgremium, das die Beschlüsse des Synodalen Wegs aufgreift und weiterentwickelt. Das Gremium will Stellung nehmen zu wesentlichen Entwicklungen in Staat und Gesellschaft und Grundsatzentscheidungen zur pastoralen Planung und Zukunftsfragen der Kirche treffen.

Eines der Hauptziele ist es laut Satzung, „bis spätestens März 2026“ ein synodales Nachfolgegremiums vorzubereiten - trotz eines ausdrücklichen römischen Verbots. Nun sollen inhaltlich immer noch dieselben Planungen unter einem anderen Namen fortgeführt werden.  DT/dsc

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