Nach der vierten Synodalversammlung muss nach Ansicht des Würzburger Bischofs Franz Jung geklärt werden, ob auch nicht-geweihte Frauen und Männer in der Kirche predigen und taufen dürfen. Dies erklärte Jung in einem am Donnerstag auf der Website „bistum.tv“ der Diözese Würzburg veröffentlichten Interview. Darin nahm der Bischof Stellung zu den Ereignissen der letzten Synodalversammlung und forderte auch, die beschlossenen Texte im Synodalen Prozess und im Vatikan vorzulegen.
Auch die Zulassung von Frauen zur Eheassistenz stünde im Raum, so Jung weiter. Dazu würden die Texte der Synodalversammlung vor die von Papst Franziskus initiierte Weltsynode gebracht.
Die Ablehnung des ersten Grundlagentextes durch eine Sperrminorität der Bischöfe nannte Jung einen „Paukenschlag“. Die Stimmung auf der Synodalversammlung insgesamt hab er als „emotional sehr bewegt“ wahrgenommen, so der Würzburger Bischof. Man habe eine „Lehrstunde zum Thema Synodalität“ gehabt.
Die beschlossenen Handlungstexte Texte müssten jetzt von der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) reflektiert werden, um aus ihnen Handlungsempfehlungen herauszuarbeiten. Die Bischöfe, die auf der Versammlung Texte abgelehnt hatten, hätten das Signal gegeben, nicht bereit zu sein, diese „Handlungsempfehlungen“ umzusetzen. „Die einen laufen schneller, die anderen laufen langsamer“, so Bischof Jung.
Darüber hinaus betonte der Würzburger Bischof, man habe die mehrfachen „Verlautbarungen“ des Vatikans zum Synodalen Weg in Deutschland gehört. Der Vatikan habe „kritische Stellungnahme“ bezogen. Man habe aber auch von ausländischen Beobachtern auf dem Synodalen Weg gehört, dass die Probleme der Frau und der Sexualität in der Kirche „überall auf der Agenda stehen“ und man diese Themen in den Synodalen Prozess einbringen werde. Diese Beobachter sind aufgeführt auf der Website des Synodalen Wegs und stammen ausschließlich aus dem europäischen Raum. DT/jmo
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