50 Jahre Neokatechumenaler Weg in Berlin: Das haben die dortigen 450 Mitglieder am Samstag in der Hedwigs-Kathedrale gefeiert, wie aus einer Pressemitteilung der geistlichen Gemeinschaft hervorgeht. Der Berliner Erzbischof Heiner Koch zelebrierte die Festmesse mit 25 Priestern und zehn Seminaristen, die zum „Neokatechumenat“ gehören.
Unter den Festgästen befanden sich Don Luigi Scappini und der ehemalige Regens des neokatechumenalen Priesterseminars Redemptoris Mater, Silvano Latini, die am Aufbau der Berliner Gemeinschaften mitwirkten. In den neokatechumenalen Gemeinschaften sei Hoffnung spürbar, so Erzbischof Koch in seiner Predigt. Als solche Hoffnungsträger seien sie eine „politische Größe“ in Berlin. „Sind wir mit der Freude und Hoffnung unterwegs in Verantwortung mit und vor Gott?“, wandte Koch sich an die Gläubigen. „Stellen wir uns immer diese Frage: Habe ich den Messias erwartet und auf ihn gehofft?“ An die vielen Kinder wandte er sich in einem herzlichen Dialog und kommentierte: „Auf uns wartet eine wunderbare Zukunft! Gott geht mit uns und schützt uns und lässt uns nicht allein!“
Neokatechumenalen am Anfang in München
Das Ehepaar Antonio und Bruna Spandri brachte den Neokatechumenalen Weg in den 60er-Jahren aus Venedig nach Deutschland. Dort studierten die beiden bei Joseph Ratzinger. Ratzinger erkannte im Neokatechumenalen Weg eine Antwort auf die pastorale Notwendigkeit: die existenzielle Wiederentdeckung der eigenen Taufe. Durch seine Vermittlung entstanden 1975 – zunächst in München – die ersten Neokatechumenalen Gemeinschaften Deutschlands. Heute sind es 100 mit 3.000 Mitgliedern. Die Gemeinschaft prägen Wort-Gottes-Feiern, die Eucharistie, Gemeinschaftstage und eine starke missionarische Ausrichtung.
Den Neokatechumenalen Weg erkannte Papst Johannes Paul II. 1990 offiziell an. 2008 folgte unter Papst Benedikt XVI. die kirchenrechtliche Approbation durch Statuten als „Itinerarium katholischer Formung“. DT/elih
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