"Es wird nicht mehr vertuscht werden, es darf nicht mehr vertuscht werden." Mit diesen Worten hat Kardinal Christoph Schönborn am Donnerstagabend im „ORF“ zum Münchner Missbrauchsgutachten Stellung genommen. Nach der Veröffentlichung des Gutachtens sei nun die Umsetzung in die Praxis notwendig, "das ist ein Rechtsgutachten, keine Handlungsanweisung". Wie der Kardinal in der Sendung „Zeit im Bild“ sagte, sei das Wichtigste neben der konsequenten Aufarbeitung die Prävention.
Handeln eingefordert
Im „Ö1“-Frühjournal am Freitag nahm Schönborn zudem kurz zu den Vorwürfen gegen den emeritierten Papst Benedikt XVI. Stellung. Als Präfekt der Glaubenskongregation habe sich Kardinal Joseph Ratzinger sehr für die Missbrauchsaufklärung eingesetzt. Auch im Falle von Kardinal Hans Hermann Groer. "Im Fall meines Vorgängers war Kardinal Ratzinger in Rom unsere Stütze. Er hat verlangt, dass hier gehandelt wird", so Schönborn wörtlich.
Schönborn meldete sich in den ORF-Interviews erstmals zum Münchner Missbrauchsgutachten zu Wort, nachdem zuvor am Donnerstagvormittag der Auftraggeber des Gutachtens, der Münchner Erzbischof Reinhard Marx, erstmals öffentlich dazu und zu den Vorwürfen gegen ihn selbst Stellung genommen hatte. Das von Münchner Rechtsanwaltskanzlei Westpfahl Spilker Wastl (WSW) am 20. Jänner veröffentlichte Gutachten wirft mehreren kirchlichen Amtsträgern Fehler und Versäumnisse im Umgang mit Missbrauchsfällen vor. Untersucht wurde der Zeitraum von 1945 bis 2019. DT/sta
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