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Mehrheit für Abschaffung der Kirchensteuer

Konfessionslose und Katholiken sind am stärksten gegen Kirchensteuer. Bischof Hanke sieht in der Kirchensteuer kein Zukunftsmodell. 
Kirchensteuer stellt die Haupteinnahmequelle der Kirche dar
Foto: via www.imago-images.de (www.imago-images.de) | Die Kirchensteuer stellt die Haupteinnahmequelle der Kirche dar. Nun hat sich eine sehr deutliche Mehrheit gegen die Kirchensteuer ausgesprochen.

Mit 65 Prozent hat eine Mehrheit der Deutschen für die Abschaffung der Kirchensteuer plädiert. Das ergab eine Umfrage von INSA im Auftrag der Bild, wie das Portal von Bild meldete. Zugleich sprachen sich 55 Prozent der Befragten für eine Zuwendung an Kirchen, Hilfsorganisationen, Umweltverbände aus. Das wäre ein System wie es unter anderem in Italien praktiziert wird. Katholiken stimmten sogar mit 68 Prozent höher als der Durchschnitt gegen die Kirchensteuer. Damit sprachen sich mehr als zwei Drittel der Katholiken in Deutschland gegen die Kirchensteuer aus.

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Kein Zukunftsmodell

Die Kirchensteuer beibehalten wollen 16 Prozent. Ebenfalls 16 Prozent sind unentschieden. Zwei Prozent der Befragten wollten sich nicht äußern. Die stärksten Gegner der Kirchensteuer ist die Gruppe der Konfessionslosen, die sich mit 71 Prozent für die Abschaffung der Kirchensteuer aussprachen.

In der Meldung zitiert Bild den Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke mit den Worten: „Die Kirche ist gut beraten, nach Wegen alternativer Finanzierung zu suchen, da das deutsche Kirchensteuersystem kein Zukunftsmodell sein dürfte.“ Einen „abrupten Ausstieg“ aus dem System hält der Bischof allerdings nicht für möglich. Trotz der Rekordaustrittszahlen von 390.000 Katholiken im Jahr 2021 war im selben Jahr die Kirchensteuer mit 6,7 Mrd. Euro fast wieder auf das Niveau von 2019 angestiegen. DT/pwi

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