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Woelki stützt „Nein“ zur Segnung homosexueller Paare

Er sehe in der Position der Glaubenskongregation „eine Stärkung des katholischen Ehe- und Familienverständnisses“, erklärt der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki.
Woelki zum "Nein" der Glaubenskongregation
Foto: Oliver Berg (dpa-Pool) | Die Kirche habe die Aufgabe, „die mit der kirchlichen Beheimatung und Seelsorge für Menschen mit gleichgeschlechtlicher Neigung verbundenen Fragen weiterzuführen“, so Woelki.

Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hat sich hinter das „Nein“ der vatikanischen Glaubenskongregation zur Segnung homosexueller Paare gestellt. Nach der Pressekonferenz am Dienstag, auf der der Kölner Erzbischof weitere Schritte zur Aufarbeitung der Missbrauchsfälle in seinem Bistum angekündigt hatte, erklärte Woelki auf Anfrage des „Bonner Generalanzeigers“, er sehe in dem Responsum der Glaubenskongregation „eine Stärkung des katholischen Ehe- und Familienverständnisses“.

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Zudem wolle er sich weiter dafür einsetzen, so Woelki, „dass wir Menschen einander – gleich welcher sexuellen Orientierung auch immer – mit Respekt, gegenseitiger Achtung und Wertschätzung begegnen“. Die Kirche habe die Aufgabe, „die mit der kirchlichen Beheimatung und Seelsorge für Menschen mit gleichgeschlechtlicher Neigung verbundenen Fragen weiterzuführen“.

Die römische Kongregation für die Glaubenslehre hatte am Montag vergangener Woche bekräftigt, dass die Kirche nicht die Vollmacht habe, Verbindungen von Personen gleichen Geschlechts zu segnen. Dies ging aus einem Antwortschreiben auf ein vorgelegtes „Dubium“, dem sogenannten Responsum, hervor.

Die Entscheidung war in Deutschland teilweise auf deutliche Kritik gestoßen. So hatten am Montag mehr als 200 prominente Theologen eine von einer Arbeitsgruppe an der Universität Münster erarbeitete Stellungnahme unterzeichnet, die dem Responsum der Glaubenskongregation einen Mangel an „theologischer Tiefe, an hermeneutischem Verständnis sowie an argumentativer Stringenz“ vorwarf.  DT/mlu

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