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„Ein Glücksmoment“

Marienweihe in Neviges: Wioletta und Alexander Setzer zehren von der Familienwallfahrt an Christi Himmelfahrt.
Wioletta und Alexander Setzer zehren von der Familienwallfahrt
Foto: Thomas Reuter | Familie Setzer ist begeistert und erfüllt von der Familienwallfahrt nach Neviges zurückgekommen.

So ein Treffen ist ein Beitrag für eine neue Kommunikation. Es ist die Möglichkeit zum Austausch. Es ist eine Motivation für den Alltag.“ Wioletta Setzer ist regelrecht beseelt von dieser „Wallfahrt der Familien“. Mit ihrem Mann Alexander und Töchterchen Alexandra ist sie aus Paderborn in den niederbergischen Wallfahrtsort Neviges gekommen. Dort erlebten sie einen echten Familientag – mit einem Gottesdienst als markanten Schlusspunkt mit Kardinal Rainer Maria Woelki. „Ja, auch auf den Erzbischof habe ich mich ehrlich gefreut“, sagte Wioletta Setzer mit strahlendem Gesicht.
Für Abbé Phil Dieckhoff, Seelsorger der Gemeinschaft Saint Martin, war es „einfach ein grandioser Tag“. Und ebenso schwärmte der Wallfahrtsleiter Abbé Thomas Diradourian über diese Premiere im Mariendom zu Neviges. Die Gemeinschaft hatte zu Christi Himmelfahrt zum ersten Mal zur Wallfahrt der Familien eingeladen.

Beifall für Kardinal Woelki

Zum Abschluss des ganztägigen Programms feierte Kardinal Woelki im mit mehr als 500 Personen voll besetzten Dom ein Pontifikalamt – mit anschließender Marienweihe der Familien am Gnadenbild. „Wir sind viele und wir gehören zusammen“, rief der Kardinal den Menschen zu, die dem Kölner Erzbischof stehend applaudierten. Gelöst. Locker. Das war die Grundstimmung dieses Pontifikalamts, das auch von der Ungezwungenheit der Pilger lebte. Kinder brachten die Gaben zum Altar. Stolz überreichten einige Mädchen und Jungen Kardinal Woelki ein Bild, das sie an diesem Familientag gemeinsam gemalt hatten.

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Schon zu Beginn des Pontifikalamtes war der Erzbischof auffallend herzlich begrüßt worden. Familien winkten ihm strahlend beim Einzug zu. Abbé Thomas dankte ihm ausdrücklich, „dass Sie uns die Ehre erweisen, zur Premiere dieser Wallfahrt zu kommen. Auf uns können Sie zählen“, sagte er unter dem Beifall der Gläubigen. Erzbischof Woelki vernahm es lächelnd: „Es ist großartig, diesen Dom so gut gefüllt zu sehen. Das war zuletzt nicht immer so. Das lag nicht nur an Corona, sondern... Ich weiß es nicht.“

Herzstück der Gesellschaft

„Wir wollen Menschen zusammenbringen, Familien vernetzen und den Glauben ein Stück weit neu erfinden“, formulierte Abbé Thomas das Ziel der Wallfahrt. Mit ihr wolle man nicht nur eine Gruppe von Menschen erreichen, sondern möglichst weite Teile der Gesellschaft ansprechen. „Mit der Familien erreichen wir einen großen Kreis. Familien sind das Herzstück der Gesellschaft.“ Der Auftakt sei gelungen – „und steht nun hoffentlich als Anfang einer langen Tradition“.

Wenn es nach Familie Setzer geht, wird es Wiederholungen geben. „So etwas hat gefehlt“, befindet Alexander Setzer. Seine Frau nickt. Neviges hatten die Setzers als Familie bei zwei sogenannten Einkehrtagen schon früher kennengelernt. Über Abbé Thomas, berichten sie, kam der Kontakt aus dem Westfälischen ins Niederbergische zustande. „Als wir dann von der Wallfahrt für Familien erfahren hatten, haben wir den Termin direkt in den Kalender eingetragen.“

Gemeinsam im Glauben an Gott 

In Neviges nehmen sie eine Auszeit vom Alltag – ein Minifamilienurlaub. Auf der Wallfahrt sucht das Paar auch nach Gleichgesinnten, „die den katholischen Glauben auch leben wollen“. Das sei, merkt Wioletta Setzer nachdenklich an, „gar nicht immer so einfach“. In ihrer Familie sei es eine Selbstverständlichkeit. Sie würde sich manchmal aber wünschen, dass dies öffentlicher und in Gemeinschaft geschehen könne. „Hier in Neviges ist es möglich“, betont sie. Hier treffe man Gleichgesinnte. „Dieses Gefühl, im Glauben an Gott zusammen zu sein, tut gut und beflügelt ein Stück weit.“

Ein Gefühl, das Abbé Phil nur zu gut verstehen kann und daher bekräftigt: „Wir diskutieren gemeinsam genau auch über solche Gedanken, eben darüber, wie wir heute in der Öffentlichkeit von unserem Glauben Zeugnis ablegen können.“ Führungen im Mariendom. Zwiegespräche bei Kaffee und Kuchen. Eine Diskussion, wie Journalisten – Martin Rothweiler (EWTN), Rüdiger Enders (Radio Horeb) und Regina Einig („Tagespost“) – heute über Kirche sprechen können.

Eine katholische Oase

Ein Picknick auf der Wiese. Kindergewusel unter freiem Himmel. Gebete auf dem Marienberg. Und mittendrin immer wieder Spiel-, Aktions- und Betreuungsangebote für die Kinder, „was für uns als Eltern wichtig war, um miteinander ins Gespräch kommen zu können“, so Wioletta Setzer. So habe es viele unterschiedliche Momente gegeben, die sie „sehr glücklich gemacht“ haben. In einer großen Gruppe am Marienberg zum Beispiel den Rosenkranz zu beten, „das war mir wirklich wichtig, ein Glücksmoment, die Feier meines Glaubens“. Von diesen kleinen Momenten und den vielen kleinen Gesprächen und Gesten, merkt Alexander Setzer an, „werden wir im Alltag noch lange zehren können“.

Entsprechend positiv fällt das Fazit Wioletta Setzers aus, deren Hoffnungen auf die Familienwallfahrt sich erfüllt hätten. Man habe sich Gott näher gefühlt. Man habe den Eindruck gewonnen, mit seinen Gefühlen und seinem Glauben nicht allein zu sein. Der Tag, bekennt sie, habe sie berührt: „Es ist eine Oase, seinen katholischen Glauben zu leben.“

 

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