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Voderholzer erklärt: Wann Kirche sich verändern kann

Der Regensburger Bischof erklärt in einem Beitrag für die „Tagespost“, warum die Kirche manchmal ihre Positionen ändert.
Bischof Voderholzer erklärt, warum die Kirche manchmal ihre Positionen ändert.
Foto: Armin Weigel (dpa) | Die Forderung nach der Zulassung von Frauen zum Weiheamt sieht Voderholzer als deutlichen Widerspruch zum Apostolischen Schreiben „Ordinatio sacerdotalis“.

Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer äußert sich in einem Beitrag für die „Tagespost“ zu Frage der Lehrentwicklung auf der Basis des Zweiten Vatikanischen Konzils

Zwischen Fortentwicklung und Korruption der Lehre unterscheiden

Laut dem Zweiten Vatikanischen Konzil ist es dem Lehramt der Bischöfe anvertraut, eine Lehrentwicklung festzustellen, zu prüfen und gegebenenfalls für verbindlich zu erklären. Die protestantische Reformation hatte mit dem lutherischen Motto „sola scriptura“ Misstrauen gegenüber der Legitimation von Lehrentwicklung durch Menschen geschürt. Aktuell erlebe die Kirche, so der Regensburger Bischof, eine Flut von Forderungen an „Weiterentwicklung der Lehre.“ 

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Voderholzer erinnert in seinem Beitrag angesichts dieser Forderungen, die an der bischöflichen Vollmacht rütteln, daran, dass das Zweite Vatikanische Konzil es gerade zum Ziel hatte, die Einheit und das gegenseitige Durchdringen der drei „munera“ (Verkündigung, Heiligung, Leitung) und ihre Gründung in der „sacra potestas“ zu vertiefen.

Auch müsse man zwischen einer Fortentwicklung und einer Korruption der Lehre deutlich unterscheiden, so Voderholzer. Die Forderung nach der Zulassung von Frauen zum Weiheamt sei beispielsweise ein deutlicher Widerspruch zum Apostolischen Schreiben „Ordinatio sacerdotalis“.  DT/sdu

Lesen Sie mehr über die Dynamik von Schrift und Tradition im kirchlichen Lehramt in der Beilage „Im Fokus“ in der kommenden Ausgabe der „Tagespost“.

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Vorabmeldung Bischof Martin Luther Reformation der christlichen Kirchen Rudolf Voderholzer Zweites Vatikanisches Konzil

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