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Ukrainischer Exarch: „Wir brauchen Priester“

Geistiger Appell im Ukraine-Krieg: „Das Gebet ist unsere stärkste Waffe“, meint der ukrainische Apostolische Exarch, Bischof Bohdan Dzyurakh.
Deutsche Bischofskonferenz zum Krieg in der Ukraine
Foto: Nicolas Armer (dpa) | Bischof und Apostolischer Exarch für die Ukrainer, Bohdan Dzyurakh CSsR, spricht bei einer Pressekonferenz zum Themenschwerpunkt des Krieges in der Ukraine.

Der Apostolische Exarch für die Ukrainer des byzantinischen Ritus in Deutschland und Skandinavien, Bischof Bohdan Dzyurakh CssR hat am Mittwoch vor Journalisten in Vierzehnheiligen eindringlich um das Gebet für sein Land und die Ukrainer gebeten. „Das Gebet ist unsere stärkste Waffe“, unterstrich er am Rande der Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz (DBK).

Bischof fordert auch geistliche Hilfe

Der Redemptorist dankte den deutschen Bischöfen für ihre Unterstützung und Hilfe für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine. Seit Kriegsausbruch haben knapp eineinhalb Millionen Ukrainer das Land verlassen. Mit Blick auf die Unterstützung, die seine Landsleute derzeit benötigen, wies der Bischof auch auf geistliche Hilfe hin: „Wir brauchen Priester!“

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Scharfe Kritik übte Bischof Dzyurakh an der passiven Haltung der internationalen Staatengemeinschaft gegenüber Russland. In Tschetschenien, Syrien und Georgien sei „dieselbe verbrecherische Hand“ am Werk gewesen und von den Verantwortlichen für den Frieden in der Welt nicht aufgehalten worden. „Heute ernten wir die blutigen Früchte der Gleichgültigkeit, die nicht weniger tötet als konventionelle Waffen“. In russischen Medien sei seit Jahren „eine gnadenlose Propagandamaschine am Werk“. Der Krieg sei mit medialen Angriffen jahrelang vorbereitet worden und werde auch jetzt noch täglich von ihnen begleitet.  

Ausführlich berichtete der Bischof über die große Hilfsbereitschaft, die seine Kathedralpfarrei Maria Schutz in München derzeit erhalte. Überall sehe man eine beeindruckende Solidarität – „politisch, gesellschaftlich, kirchlich und menschlich“. Mit Blick auf die Zukunft der Ukraine unterstrich Bischof Dzyurakh deren Friedensmission. Die Kirche wolle „Brückenbauer und Wegweiser für das Volk bleiben“. Bereits jetzt wolle sie Wege der Versöhnung einschlage. Er zitierte den heiligen Papst Johannes Paul II.: Es gibt keinen Frieden ohne Gerechtigkeit. Es gibt aber auch keine Gerechtigkeit ohne Vergebung.“  DT/reg

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