Nachdem Gebhard Fürst, Bischof von Rottenburg-Stuttgart, altersbedingt von seinem Amt zurückgetreten ist, hat die Initiative „Maria 2.0“ eine "Stellenanzeige" für einen Nachfolger veröffentlicht. Darin heißt es: „Wir suchen eine neue Bischöfin/einen neuen Bischof (w/m/d) für die Diözese Rottenburg-Stuttgart.“ Mit dieser Aktion will die Initiative ihrer Forderung nach Gleichberechtigung auch in der Ämterfrage Nachdruck verleihen und stellt konkrete Forderungen an den Nachfolger.
Maria 2.0 beklagt, dass über die Nachfolge des Bischofs allein Kleriker - Domkapitel und Papst - entscheiden würden, keine „Lai*innen". Deswegen wolle man dem Vatikan von sich aus „Unterstützung bei der Kandidat*innensuche“ anbieten, so die Initiative. Die Anzeige spiegele die Erwartung der Katholiken des Bistums wider.
Forderungen an den neuen Bischof
Laut Anzeige soll der zukünftige Bischof die lückenlose Aufklärung der Missbrauchsfälle angehen, „damit die Kirche wieder an Glaubwürdigkeit gewinnt“. Selbstverständlich werde der neue Bischof sich „gegen Diskriminierung jeglicher Art“ sowie für „strukturelle Reformen“ einsetzen. Die Kirche sollte allen Menschen gleiche Rechte garantieren (u.a. LGBTIQ).
Der Maßstab für das Denken und Handeln des neuen Hirten, so Maria 2.0, sollten zudem nicht Kirchengesetze und Traditionen sein, sondern allein das eigene Gewissen und die Botschaft Jesu. Und mit dem Rottenburger Diözesanpatron, dem heiligen Martin, solle der neue Bischof „Geld, Macht und Ansehen teilen“. Bischof Fürst war 23 Jahre Oberhirte des Bistums Rottenburg-Stuttgart und ist nun in den Ruhestand verabschiedet worden. DT/dsc
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