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Malawische Bischöfe wollen homosexuelle Paare nicht segnen

Segnungen für gleichgeschlechtliche Verbindungen seien in Malawi nicht gestattet, heißt es in einer Erklärung der malawischen Bischofskonferenz.
Bischöfe aus Malawi und den Philippinen stellen klar, dass die Lehre der Kirche unangetastet bleibt.
Foto: picture alliance / NurPhoto | Bryan Olin Dozier | Bischöfe aus Malawi und den Philippinen stellen klar, dass die Lehre der Kirche unangetastet bleibt.

Die Malawische Bischofskonferenz hat am Dienstag eine Klarstellung zur römischen Erklärung „Fiducia Supplicans“ veröffentlicht. Darin heißt es, dass „aus pastoralen Gründen Segnungen jeglicher Art und für gleichgeschlechtliche Partnerschaften jeglicher Art in Malawi nicht gestattet sind“. Wie das Internetporal „Lifesitenews" am Dienstag berichtete, reagierten die Bischöfe des ostafrikanischen Landes mit ihrer Klastellung auf Ängste und Sorgen von Gläubigen in Bezug auf das römische Schreiben. 

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Ausdrücklich weisen die Bischöfe auf Textstellen aus "Fiducia Supplicans" hin, welche die Lehre der Kirche bekräftigen. An einer Stelle heiße es, die Kirche sehe „seit jeher nur solche sexuellen Beziehungen als sittlich erlaubt“ an, „die innerhalb der Ehe gelebt werden“. Sie sei nicht befugt, „ihren liturgischen Segen zu erteilen, wenn dieser in irgendeiner Weise einer Verbindung, die sich als Ehe oder außereheliche sexuelle Praxis ausgibt, eine Form der sittlichen Legitimität verleihen könnte“. Bereits im Titel des Schreibens sei nicht die Rede von „Segnungen gleichgeschlechtlicher Beziehungen“, sondern er laute „über die pastorale Sinngebung von Segnungen“.

"Fiducia supplicans" bestätigt Lehre der Kirche

Das Schreiben bestätige die Lehre der Kirche über die Ehe als  „ausschließliche, dauerhafte und unauflösliche Verbindung zwischen einem Mann und einer Frau, die von Natur aus offen ist für die Zeugung von Kindern“, so die Bischöfe weiter. Das Dokument spreche von einem Segen, der alle Menschen gerettet habe. Christus sei „das ewige Wort, mit dem uns der Vater gesegnet hat, ‚als wir noch Sünder waren‘“. Aus dieser Haltung heraus, mit dem Wissen um die eigene Sündhaftigkeit, könnten gleichgeschlechtliche Paare um einen Segen bitten, stellen die Bischöfe klar. Allerdings könnten sie nur einen nicht-liturgischen, informellen Segen erhalten.

Auf diese, im römischen Test vorgenommene, Unterscheidung zwischen einem informellen und liturgischen Segen weist auch der Erzbischof der philippinischen Erzdiözese Langayen-Dagupan, Socrates Villegas, in einem am Montag auf der katholischen Internetseite „Fathersoc.com" veröffentlichten Schreiben hin. Paare in irregulären Situationen, die „sich demütig an den Priester wenden und um Gottes Barmherzigkeit bitten“, könnten keinen liturgischen Segen, sehr wohl aber einen informellen, frei formulierten  Segen erhalten. Daher müssten Priester Worte wählen, die der Absicht der Kirche entsprechen, sagt Villegas.

Segen der Barmherzigkeit 

Villegas unterscheidet außerdem zwischen einem Segen mit der Bitte um Schutz, um das Böse zu vertreiben und einem Segen als Bitte um Heiligung, wie es beim Segen einer neuen Kirche oder eines Brautpaars der Fall sei, erklärt er und bekräftigt seine Aussage mit einem Zitat aus "Fiducia supplicans": , „…damit dies deutlicher zum Ausdruck kommt, haben gemäß alter Tradition die Segensformeln als Bestimmung, Gott für seine Gaben zu preisen, seine Wohltaten zu erbitten und die Macht des Bösen in der Welt zu besiegen“.

Papst Franziskus füge nun den Segen der Barmherzigkeit hinzu als „aufrichtiges Mitgefühl für die Leiden anderer, das uns dazu drängt, ihnen zu helfen, wenn wir können“, zitiert Villegas aus der „Summa theologiae“ des heiligen Thomas von Aquin. Wenn also ein Priester ein Paar in irregulärer Situation segne, dann um die beiden Menschen „dem Herrn und seiner Barmherzigkeit" anzuvertrauen, seine Hilfe zu erflehen und sie zu einem besseren Verständnis seines Plans der Liebe und der Wahrheit zu führen, wie der römische Text es beschreibe.

Nur Gott kann gebrochene Herzen heilen 

Um einen Segen der Heiligung könne es bei diesem Segen allerdings nicht gehen, „denn wir können Gott nicht bitten, etwas zu segnen, das, wie Fiducia supplicans erklärt, ,nicht dem Willen Gottes entspricht, wie dieser in der Lehre der Kirche zum Ausdruck kommt‘“.

Villegas schließt mit einem Zitat aus einem Schreiben der philippinischen Bischofskonferfenz von 2015: „Die katholische Kirche ist aufgerufen, die Kraft der Gnade durch das Gebet und die Heilige Kommunion und die Barmherzigkeit Jesu Christi durch das Sakrament der Buße zu predigen. Es ist Jesus Christus, er allein, der jedes gebrochene menschliche Herz heilen kann, das sich nach bedingungsloser Liebe und authentischer Freundschaft sehnt.“  DT/dsc

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