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Kardinal Marx: Sorge über Sprache der Polarisierung

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, ist in Sorge über die "Sprache der Polarisierung".
Prozession zu Fronleichnam in München
Foto: Matthias Balk (dpa) | Kardinal Reinhard Marx ist in Sorge über die Sprache der Polarisierung.

„Bei aller Vielfalt, die das katholische Leben hat: Wir gehören zusammen, hier an diesen einen Tisch“, sagte Marx am Donnerstag in seiner Predigt zu Fronleichnam beim Gottesdienst am Münchner Marienplatz. Er rief dazu auf, die Sprache immer wieder zu überprüfen. Am besten sollte mit dem Anderen geredet werden, nicht über ihn.

Vielfalt und Einheit der Menschen

Die Kirche habe sich verpflichtet, für die Vielfalt und Einheit der Menschen einzutreten, sagte der Erzbischof von München und Freising. „Das beginnt bei uns selber.“ Die Fronleichnamsprozession sei in diesem Sinne auch eine „Demonstration der Selbstverpflichtung“, dass die Christen Zeichen und Werkzeug der Einheit sein wollten für alle Menschen.

Auf dem Weg sein

Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick bezeichnete die traditionelle Fronleichnamsprozession als Ausdruck des gemeinsamen „Auf dem Weg sein“ mit Jesus Christus. „Jesus geht mit uns, ist unser Weggefährte und gibt uns den geistlichen Reiseproviant.“ Dieser Aspekt des Lebens und des Wirkens Christi werde besonders deutlich, wenn die Gläubigen an diesem Feiertag mit dem Allerheiligsten durch die Straßen zögen.

Besinnung auf die Mitte der Kirche

Der Würzburger Bischof Franz Jung nannte Fronleichnam „ein freudiges Fest der Besinnung auf die Mitte der Kirche“. Es sei schön, dass die Vielfalt, welche die Kirche auszeichne, am heutigen Tag sichtbar werde. Die Prozession durch die Würzburger Innenstadt stand unter dem Leitwort „Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und Besonnenheit“.

KNA / DT (jobo)

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