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In Rom vibriert die Weltkirche

Albrecht Voigt, Mit-Organisator einer Wallfahrt nach Rom, im Gespräch über die Ewige Stadt, Menschen mit Leidenschaft und einen neuen Aufbruch in der Kirche.
Petersdom mit Engelsbrücke
Foto: Nicolai Duda via imago-images.de (www.imago-images.de) | Die Initiative „Neuer Anfang“ lädt zum dritten Mal zu einer Pilgerfahrt nach Rom ein.

Die Initiative „Neuer Anfang“ lädt zum dritten Mal zu einer Pilgerfahrt nach Rom ein — 30 junge Menschen dürfen gratis mit. Im Gespräch mit der „Tagespost“ beschreibt Albrecht Voigt, einer der Organisatoren der Wallfahrt, seine Eindrücke von der faszinierenden katholischen Weltstadt, erzählt von Menschen mit Leidenschaft und enthüllt die geplante Initialzündung für einen neuen Aufbruch in der Kirche.

Herr Voigt, der Neue Anfang ruft zum dritten Mal zu einer Wallfahrt nach Rom auf. Hat einmal nicht gereicht?

In der Kirche in Deutschland brennt es ja immer noch. Darum wollen wir im Zentrum der Weltkirche ein leidenschaftliches Plädoyer für eine wahrhaft katholische Kirche abgeben. Bei der ersten Fahrt im Januar 2022 haben wir Papst Franziskus ein von Tausenden Katholiken unterschriebenes Manifest mit Informationen über die kirchenzerstörerischen Ansätze auf dem deutschen „Synodalen Weg“ überreicht. Im Jahr darauf fiel die Romfahrt mit dem Tod Benedikts XVI. zusammen. Das war unglaublich bewegend... Unsere dritte Wallfahrt 2024 wird die bislang Wichtigste sein, weil wir zu einem missionarischen Aufbruch der Kirche einladen. Weg vom Nein zur synodalen Katastrophe in Deutschland, hin zu einem neuen Anfang, einer echten Erneuerung!

Wie wollen Sie denn da die Kurve kriegen?

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Wir begeistern die Jungen und packen die Älteren bei ihrer Ehre. Wir können ja nicht aus dem Leib Christi aussteigen, nur weil sich ein paar deutsche Kirchenfunktionäre ins Abseits manövriert haben und der Weltkirche vorschreiben wollen, wie katholische Kirche funktioniert. Gejammer und Depression hat noch niemanden gesund gemacht. Das gilt auch für die Kirche. Freuen wir uns, dass sie unzerstörbar ist und treten wir ein in eine neue Liebe zur Kirche und Freude am Herrn! Treten wir ein in unsere missionarische Berufung! 

Wie soll das gehen? Alle Zeichen stehen auf Abwärtstrend. Menschen verlassen in Scharen die Kirche…

… Und Menschen strömen in Scharen in blühende Glaubensoasen oder gründen neue. Man muss sich nur umschauen: die Jungen Federn, die in der „Tagespost“ schreiben, die jungen Leute, die sich bei Nightfever von Gott durch einen Bibelvers berühren lassen oder bei Prayerfestivals die erneuernde Kraft der Sakramente entdecken, die sich bei ALPHA oder in den Lebensrechtsbewegungen engagieren, die den Lobpreis lieben, auf Pfingstfestivals zu sehen sind, sich in Jüngerschaftsschulen fortbilden, YOUCAT studieren, bei YOUNG MISSIO mitmachen ... Die müssen wir gar nicht begeistern. Die sind schon begeistert. Es dürfen und müssen aber mehr werden. Viele wenden sich gelangweilt von einer scheinbar toten Kirche ab, weil sie noch niemanden getroffen haben, der sagt: Hey, da geht sehr wohl was! Komm mit und schau! Die müssen wir gewinnen! Wir müssen in ihnen das Feuer des Glaubens entfachen und dann am Brennen halten.

"Viele wenden sich gelangweilt von einer
scheinbar toten Kirche ab, weil sie noch
niemanden getroffen haben, der sagt:
Hey, da geht sehr wohl was!"

Und so etwas in der Art soll in Rom passieren?

Das wünschen wir uns, ja. Franziskus sagte, dass man jungen Menschen mit anderen jungen Menschen gewinnt. Das wollen wir tun. Wir wollen aber auch die Älteren gewinnen — hoffentlich ganz viele. Die schulden den Jüngeren das lebenssatte Zeugnis ihres Glaubens. Und die Jungen stecken die Alten an mit ihrer Leidenschaft für einen anspruchsvollen Glauben. Und Radio Horeb und EWTN begleiten uns. 

Warum laden Sie 30 junge Leute kostenlos nach Rom ein?

Wir lassen es uns bewusst echt was kosten, denn die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche beginnt in jeder Generation neu mit den „burning people“, den Menschen die für den Glauben brennen. Dafür braucht es aber erstmal eine Initialzündung und die bieten wir den jungen Leuten mit einen Workshop in Subiaco an, und zwar unter dem Titel „Mach einen Anfang mit Evangelisierung!“.

Warum gerade Subiaco?

Albrecht Voigt
Foto: FotografDD.de | Man wolle "im Zentrum der Weltkirche ein leidenschaftliches Plädoyer für eine wahrhaft katholische Kirche abgeben", so Albrecht Voigt.

Aus Subiaco — der Ort liegt 70 Kilometer von Rom entfernt— kam einst eine Erneuerungsbewegung durch den heiligen Benedikt. Subiaco hat gewissermaßen Rom gerettet damals. Als der heilige Benedikt von Nursia mit ansehen musste, wie die Heilige Stadt in der Völkerwanderungszeit immer mehr vor die Hunde ging, zog sich in die Einsamkeit zurück — eben nach Subiaco. Nach drei Jahren kam er geläutert und mit einer Idee im Herzen zurück: Er wollte „Schulen für den Dienst des Herrn“ gründen, um das Leben in der Kirche wieder anzukurbeln. Das traf einen Nerv der Zeit, verbreitete sich, wurde zu einer Bewegung… Darum ist er der Vater Europas geworden. Benedikt wusste: Wer „im Glauben fortschreitet, dem wird das Herz weit, und er läuft in unsagbarem Glück der Liebe den Weg der Gebote Gottes.“

Worum geht es konkret bei dem Workshop? 

Dort gibt’s Benedikt reloaded: die Schulen für den Herrn! Wir bieten drei Themen mit drei Referenten an: Pater Anton Lässer, eine spirituelle Gründerfigur und ein Unternehmer Gottes, heute der geistliche Leiter von ACN international in Königstein, spricht über das Hauptthema der Wallfahrt: „Ich bin eine Mission!“ Dann kommt Angelika Hirschenberger, die Chefin von „Jakob“, einer von 144 geistlichen Bewegungen und Initiativen in Österreich. Weil ihr Spezialgebiet Coaching und Leadership ist, erzählt sie uns, wie das so geht mit dem Leiten und wie man erfolgreich ein Pionier Gottes sein kann. Bernhard Meuser, der den meisten bekannt sein dürfte als Initiator von YOUCAT, spricht über die entscheidende Rolle der Katechese in der Neuevangelisierung

Dürfen auch die älteren Pilger an dem Workshop teilnehmen?

Natürlich. Wir besuchen auch die Grotte und werden gemeinsam Gottesdienst feiern. Aber die Älteren können frei entscheiden; es gibt so viel zu sehen in Subiaco. Allerdings sollte man damit rechnen, dass der Weg zur Höhle nur fußläufig zu erreichen ist. 

Was wünschen Sie sich, dass die Teilnehmer aus Rom mitnehmen? 

In Rom laufen alle Fäden zusammen. In Rom strahlen die Zeugnisse der Apostel und Heiligen. In Rom vibriert die Weltkirche. Rom muss man erleben und auf sich wirken lassen, die missionarische Dynamik, die von dem Ort ausgeht atmen und aufnehmen. Schön wäre, wenn die Teilnehmer erfüllt mit Gelassenheit, neuer Kraft und Freude und dem Bewusstsein heimkehren, dass sie berufen sind, missionarisch tickende katholische Christen zu werden.


Weitere Informationen unter: https://neueranfang.online/auf-nach-rom

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