Die Initiative Neuer Anfang hat auf Vorgänge bei der Weltsynode in Bezug auf Homosexualität reagiert und zu einer sachlichen Betrachtung von Fakten eingeladen. In einer Pressemitteilung vom Donnerstag stellt sich die Initiative Behauptungen entgegen, die auf der Weltsynode wie auch dem Synodalen Weg in Deutschland gestreut worden sind, wonach die kirchliche Sexualmoral Homosexuelle nicht nur ausgrenze, sondern ihnen sogar psychisch schade.
Der Neue Anfang bezieht sich dabei auf einen gestern bei „katholisch.de“ erschienenen Artikel. Darin sei die Rede gewesen von einer bisexuellen jungen Frau, sie sich das Leben genommen habe, weil sie sich von der Kirche ausgestoßen gefühlt habe. Das habe „etliche Synodale zum Weinen gebracht“. Dazu schreibt die Initiative, die Kirche habe „noch nie jemand wegen seiner Gefühle ausgestoßen“. Es bestehe aber die Gefahr, "dass nach dem Strickmuster des Synodalen Wegs geschickt mit Narrativen gearbeitet wird, die die Wirklichkeit um des Effektes willen einseitig und betont emotional darstellen".
Einer einseitigen Emotionalisierung entgegenwirken
„Gegen Tränen kann man sich nicht wehren", so die Initiative. Man müsse allerdings hinzufügen: Die Synodalen „waren gerührt über eine Erzählung, ...über ein bestimmtes Gefühl der jungen Frau, von der behauptet wird, sie habe sich das Leben genommen, weil sie sich wegen ihrer bisexuellen Neigung von der Kirche ausgestoßen fühlte".
Um einer einseitigen Emotionalisierung entgegenzuwirken hat sich die Initiative in einem Brief an die Bischöfe in aller Welt gewandt und gebeten, sie möchten alles tun, „damit Menschen mit einer irritierten Sexualität Annahme und Heimat in der Kirche finden. Aber tun Sie mit der gleichen Leidenschaft auch alles, dass die christliche Anthropologie nicht von zerstörerischen Ideologien unterlaufen wird“. Gerade würden aktive Lobbygruppen im Umfeld der Weltsynode an der Durchsetzung eines gefährlichen Narrativs arbeite, dass da laute: „Die kirchliche Sexualmoral grenzt Homosexuelle nicht nur aus, sie schadet ihnen sogar psychisch.“
Hinweis auf Fakten
Der Brief an die Bischöfe besteht aus wissenschaftlichen Fakten, basierend auf dem jüngsten Buches des Theologen und führenden katholischen Sexualwissenschaftlers Markus Hoffmann, der sich aus eigener Betroffenheit heraus mit dem Thema auseinandergesetzt hat.
Unter anderem weist die Initiative die Behauptung zurück, die Verkündigung im Katechismus zu dem Thema treibe Menschen in den Suizid. Die Kirche habe „immer zwischen der Sünde und dem Sünder unterschieden“. Studien zeigte, dass „Betroffene, die ihre Neigung jenseits einer religiösen Bindung ausleben“, eine hohe psychische Instabilität und eine signifikant hohe Suizidneigung ausweisen würden. Andererseits gebe es „Betroffene, die ihre Neigung aufgrund einer gläubigen Haltung nicht auslebten, und damit ein „beredtes Zeugnis von der Wahrheit der kirchlichen Lehre“ geben und dabei Halt im Leben finden würden.
Zwar sei nicht zu leugnen, dass Homosexuelle in der Vergangenheit in der Gesellschaft ausgegrenzt und verfolgt worden seien und auch die Kirche „eine Schuldgeschichte aufzuarbeiten“ habe. Der Katechismus setze diese „schwarze Tradition“ aber nicht fort, sondern bringe „Betroffenen Wertschätzung entgegen“. DT/dsc
Die Printausgabe der Tagespost vervollständigt aktuelle Nachrichten auf die-tagespost.de mit Hintergründen und Analysen.