„Berlin ist die Stadt, in der die Mauern fallen. 1989 hat Berlin bewiesen, dass Mauern eingerissen werden können. Das ist für uns ein Versprechen der Hoffnung“. Damit begründete Marco Impagliazzo, Präsident der Gemeinschaft Sant’Egidio Rom bei einer Pressekonferenz im Roten Rathaus, warum vom 10. bis 12. September das 37. Internationale Treffen der Gemeinschaft unter dem Motto „Den Frieden wagen. Religionen und Kulturen im Dialog“ in Berlin stattfindet. Nach Aachen (2003), München (2011) und Münster-Osnabrück (2017) wird das internationale Friedenstreffen zum vierten Mal in Deutschland stattfinden.
Religionen als friedensstiftende Kraft
Die Friedenstreffen von Sant’Egidio folgen dem historischen Gebetstag für den Frieden der Weltreligionen, der 1986 von Papst Johannes Paul II. einberufen wurde. Sant‘Egidio hat die damalige Aufforderung des Papstes aufgegriffen, „den Geist von Assisi weiter mit Leben zu erfüllen“, indem jedes Jahr zu einem internationalen Treffen im Zeichen des Dialogs eingeladen und ein Netzwerk der Freundschaft zwischen Vertretern verschiedener Religionen und Kulturen aufgebaut wird.
Christian Stäblein, Bischöfe der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, unterstrich die Bedeutung der gemeinsamen Suche nach Frieden sowie die Wichtigkeit des Dialogs: „Dialog mit den Menschen, mit den Kirchen und Religionen, Dialog mit Gott. Dialog mit Gott heißt immer Gebet“.
Der katholische Erzbischof Heiner Koch hob die Bedeutung der Religionen als friedensstiftende Kraft hervor: „Die Religion berührt die Identität des Einzelnen, aber auch von Gemeinschaften und Gesellschaften. Das Sant‘Egidio-Treffen in Berlin gibt Gelegenheit, die Rolle der Religionen auf dem Weg zu einer friedlicheren Welt neu und vertieft zu bedenken und zu bezeugen.“ DT/jg
Lesen Sie weitere Hintergründe zum diesjährigen Friedenstreffen von Sant'Egidio in der kommenden Ausgabe der "Tagespost".