Seit dem Terroranschlag in Solingen beschäftigen die Versäumnisse der Behörden die Menschen in Nordrhein-Westfalen. Für morgen hat die Landesregierung eine Sondersitzung des Landtags zum Thema Solingen beantragt. Die Gewichte in der öffentlichen Wahrnehmung haben sich verschoben: Viele zweifeln am Augenmaß der Regierung: Werden in NRW die Richtigen durchsucht? Investieren Justiz und Polizei ihre Manpower im Sinne des Gemeinwohls?
Katholische Migranten sind ein Gewinn
Richtig nervös geworden sind einige Kritiker der Kölner Hochschule für Katholische Theologie. Die Sorge, dass NRW dem Projekt nicht ausreichend Hürden in den Weg legen könnte, spricht aus dem jüngsten Beitrag der FAZ. Denn just diese Hochschule könnte ein Vorzeigemodell für gelungene Integration und interkulturellen Austausch werden. Der Staat hat allen Grund, der Kirche dankbar zu sein: Christliche Einrichtungen leisten einen erheblichen Beitrag zur Willkommenskultur. In der Tradition der Steyler Hochschule St. Augustin studieren dort junge Menschen aus verschiedenen Erdteilen friedlich zusammen. Sie werden dringend in NRW gebraucht.
Wer möchte die katholischen Migranten, die Pfarreien und Ordensgemeinschaften im Erzbistum Köln verstärken, missen? Sie sind ein Gewinn für das Gemeinwohl der Städte und des Landes. Die Hochschule ist nur eines von vielen Beispielen für den unersetzbaren Beitrag der Kirche für Völkerverständigung und Vielfalt. Dass junge Menschen mit den Füßen über ihr Leben abstimmen möchten, veranschaulicht nicht nur das Phänomen Migration und Asyl: Auch Theologiestudenten wollen wählen.
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