Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung Segnungspapier des Vatikans

Debatte um "Fiducia supplicans": Was ist Segen?

Wer einen Segen spricht, hält Fürbitte beim himmlischen Vater: Eine tiefgehende Analyse des Segnungsbegriffs.
Melchisedek segnet Abram
Foto: IMAGO/imageBROKER/Wolfgang Diederich (www.imago-images.de) | Was ist ein Segen? Dieser fundamentalen Frage geht Dorothea Schmidt nach.

Was ist Segen? Mit dieser theologisch zentralen und im Zuge der Debatte um "Fiducia supplicans" neu aufgeworfenen Frage setzt sich Dorothea Schmidt in der kommenden Ausgabe der "Tagespost" auseinander.

Lesen Sie auch:

Ausgangspunkt ihrer Überlegungen ist die Feststellung: "Wer einen Segen spricht, hält Fürbitte beim himmlischen Vater." Diese Fürbitte aber steht, so Schmidt, im Kontext des Zweiten Gebots, das verbietet Gottes Namen zu verunehren. Ausgeschlossen sei damit aber auch jede Form der weltlichen Instrumentalisierung des göttlichen Namens. Es könne daher auch, wie Schmidt in Abwandlung eines Wortes von Theodor W. Adorno betont, keinen "richtigen Segen für Falsches" geben. Wo Sünde gesegnet werden solle, werde aus dem Segen Fluch.

Unter Rückgriff auf den heiligen Pfarrer von Ars, John Henry Newman, Martin Buber, Papst Johannes Paul II. und Papst Benedikt XVI. unterzieht Schmidt den Segensbegriff einer tiefgehenden Analyse. Dabei zeigt sie die Sinnlosigkeit des Unterfangens auf, für etwas um einen Segen zu bitten, was sich "außerhalb der göttlichen Ordnung" befindet. Diesbezüglich könnten lediglich Scheinsegnungen erfolgen.

Neben dem Sakrament der Ehe, übrigens "das einzige Sakrament, das Laien ordentlich spenden können", spürt der Text auch den biblischen Ursprüngen des Segens nach und macht deutlich, dass neben besonderen Segensakten, etwas dem Segen Gottes für Jakob, auch die Schöpfung selbst als großer Segen zu verstehen ist. Der Segen Gottes wird dem Menschen dabei stets trotz, aber niemals wegen seiner Sünde zuteil.  DT/sost

Lesen Sie mehr über das Wesen des Segens in der kommenden Ausgabe "Tagespost".

Themen & Autoren
Vorabmeldung Altes Testament Angriffskriege Ehesakrament Jesus Christus Johannes Paul II. König David Papst Franziskus Pfarrer und Pastoren Päpste

Weitere Artikel

Segen ist Fürbitte für etwas, das in Gottes Plan passen muss. Die Segnung einer Ehesimulation gehört sicher nicht dazu, schreibt Dorothea Schmidt.
03.02.2024, 11 Uhr
Dorothea Schmidt

Kirche

Alle seine pfarrlichen Kitas durch den neuen Träger „Katholino“ verwalten, das plant das Erzbistum Köln. Damit mehr Zeit zum Spielen bleibt.
13.10.2025, 17 Uhr
Elisabeth Hüffer
Papst Leo: Funken der Hoffnung für das Heilige Land und Schmerz über die Ukraine – Rosenkranz-Gebet für den Frieden mit der Marien-Statue von Fatima.
13.10.2025, 08 Uhr
Meldung