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Alte Messe bekommt Rückhalt

In Frankreich berichtet „La Croix“, dass kein Vatikan-Dokument gegen die Alte Messe geplant sei, und die britische „The Times“ veröffentlicht einen Offenen Brief zum Erhalt des überlieferten Ritus.
Katholiken knien im Rahmen einer Alten Messe, um die Kommunion zu erhalten
Foto: Kevin Moloney (imago stock&people) | Der jahrhundertealte kulturelle Schatz der Alten Messe darf nicht verloren gehen, so die Botschaft des jüngsten Offenen Briefes in der "Times".

Die französische Tageszeitung „La Croix“ hat zu Wochenbeginn gemeldet, dass kein vatikanisches Dokument zur weiteren Einschränkung der Feier der sogenannten „Alten Messe“ geplant ist. Der Vatikanberichterstatter von „La Croix“ beruft sich auf mehrere interne Quellen, die bestätigen, dass das Dikasterium für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung keinen entsprechenden Text vorbereitet. Es handle sich laut eines hochrangigen Vatikanmitglieds um „Geschwätz“ und „Phantasien“. „La Croix“ weist darauf hin, dass der Vatikan die Gerüchte trotzdem nicht offiziell dementierte habe und zitiert eine weitere anonyme Quelle: „Eine Dementierung würde ihnen [den Gerüchten, a.d.R.] nur Gewicht verleihen, was es nicht wert ist“.

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Als Erstes hatte Mitte Juni der für gewöhnlich gut informierte traditionalistische Blog „Rorate Caeli“ davon berichtet, dass „ein vatikanisches Dokument mit einer strengen, radikalen und endgültigen Lösung zum Verbot der traditionellen lateinischen Messe“ in der Planung sei. Wie der Blog erklärt, stamme die Information aus den gleichen Quellen, die „Rorate Caeli“ bereits frühzeitig und inhaltlich korrekt über die Arbeit an dem Motu Proprio „Traditionis Custodes“ informiert hätten, welches im Auftrag von Papst Franziskus die Möglichkeit zur Feier der Sakramente in der außerordentlichen Form des Römischen Ritus stark eingeschränkt hat.

Agatha-Christie-Brief 2.0

Die Sorge vor einer weiteren Einschränkung oder gar eines vollständigen Verbots von Messfeiern im überlieferten Ritus hat in Großbritannien derweil für eine Neuauflage des „Agatha-Christie-Briefes“ gesorgt. Am 6. Juli 1971 hatten sich sowohl katholische als auch nicht-katholische Künstler, Autoren und Intellektuelle ¬– darunter Agatha Christie, Graham Greene and Yehudi Menuhin – in einem in der „Times“ abgedruckten Offenen Brief an Papst Paul VI. gewandt und sich für den Erhalt der Alten Messe eingesetzt. Am 5. November desselben Jahres unterzeichnete der Papst dann auch das „Agatha-Christi-Indult“, mit dem er in England und Wales die Feier der heiligen Messe nach dem Missale Romanum von 1965 erlaubte.

Nun haben sich erneut britische Künstler und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens in der „Times“ zu Wort gemeldet und die Bewahrung der Alten Messe gefordert. In dem Schreiben vom 2. Juli heißt es, ein mögliches Verbot sei „eine schmerzhafte und verwirrende Vorstellung, besonders für die wachsende Zahl junger Katholiken“, deren Glaube durch die Alte Messe gestärkt worden sei. Des Weiteren wird die traditionelle Liturgie als „eine ‚Kathedrale‘ aus Wort und Geste“ bezeichnet. Nicht jeder müsse den Wert der Alte Messe zu schätzen wissen, aber ihre Zerstörung sei „ein unnötiger und unsensibler Akt in einer Welt, in der Geschichte allzu leicht in Vergessenheit geraten kann.“ Es drohe letztlich der unwiederbringliche Verlust eines kulturellen Schatzes.

Erneut beschränkt sich die Liste der Unterstützer nicht nur auf Katholiken, sondern umfasst auch Protestanten, Anhänger nicht-christlicher Glaubensgemeinschaften sowie Ungläubige. Unterzeichnet haben den Brief unter anderem der schottische Komponist und Dirigent Sir James MacMillan, die Menschenrechtsaktivistin Bianca Jagger, der Pianist Sir Stephen Hough, Musicalkomponist Lord Andrew Lloyd Webber sowie der Historiker und Erfolgsautor Adam Zamoyski.  DT/fha/sost

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