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Papstbesuch bringt keine Wunder

Die Ökumene mit der Orthodoxie stehe im Mittelpunkt der Zypern-Reise des Papstes, sagt der Vikar des Lateinischen Patriarchen, Pater Jerzy Kraj.
Papst-Reise
Foto: Johannes Neudecker (dpa) | Der Besuch des Papstes auf Zypern werde ganz auf die religiösen Aspekte und die heiklen ökumenischen Beziehungen konzentriert sein, meint Patriarchalvikar Jerzy Kraj.

Der ranghöchste katholische Würdenträger auf Zypern, Patriarchalvikar Jerzy Kraj, glaubt nicht, dass Papst Franziskus bei seinem Besuch auf der geteilten Insel zur Spaltung des Landes Stellung nehmen wird: „Nein, gewiss nicht. Diese Angelegenheit ist äußerst delikat.“ Vielmehr werde der Besuch ganz auf die religiösen Aspekte und die heiklen ökumenischen Beziehungen konzentriert sein. „Der einzige politische Aspekt, der eine Rolle spielen wird, ist die Sorge um die Migranten und Flüchtlinge“, so der aus Polen stammende Franziskaner Jerzy Kraj im Interview mit der „Tagespost“.

Minderheitenkirche mit viel Zustrom

Die katholische Kirche ist auf Zypern eine kleine Minderheit, die aber durch Migration und ausländische Arbeiter viel Zustrom erfährt. Zu den rund 25.000 römisch-katholischen und 5.000 maronitischen Gläubigen kommen nun durch die schwere Krise des Libanon tausende maronitische Katholiken, die angesichts der dramatischen humanitären Lage in ihrer Heimat als Flüchtlinge auf Zypern Schutz suchen.

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Die orthodoxe Kirche sei „skeptisch hinsichtlich der Theologie, aber nicht im alltäglichen Leben“, schildert der Vikar des Lateinischen Patriarchen die ökumenischen Beziehungen. „Sie laden uns oft ein und sind sehr freundlich. Theologisch ist das anders, da die Orthodoxie Einflüssen aus Russland ausgesetzt ist, aber im Alltag sind die Beziehungen sehr gut.“ Der Papstbesuch werde die Entwicklung der Ökumene vorbereiten, doch Wunder dürfe man davon nicht erwarten.  DT/sba

Lesen die das vollständige Interview mit Patriarchalvikar Jerzy Kraj und einen Hintergrund zur Zypern-Frage in der kommenden Ausgabe der Tagespost.

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