Der Görlitzer Bischof Wolfgang Ipolt appelliert an frustrierte Gläubige, nicht aus der Kirche auszutreten. Die Gemeinschaft der Kirche lebe von einem Miteinander, nicht von Drohungen. Dies äußerte der Bischof im Rahmen der Herbstvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) in Fulda gegenüber der „Tagespost“. Nach Ansicht Ipolts sei es „keine Lappalie, wenn ich die Kirche verlasse.“
Es gehört dazu, Leid auszuhalten
Die Kirche sei die von Christus gegründete Gemeinschaft der Getauften. „Da gehört es auch mal dazu, Leid auszuhalten“, so der Bischof. „Man darf das Schöne daran mitnehmen, aber muss es dann auch ertragen, wenn nicht alles nach dem eigenen Willen geht.“
Ipolt bezog sich mit seinen Äußerungen auf die Aussage der stellvertretenden KFD-Vorsitzenden Agnes Wuckelt. Diese hatte bei einer Pressekonferenz anlässlich der Herbstvollversammlung vor zunehmenden Kirchenaustritten von Frauen gewarnt. Sie selbst hatte ihren Austritt angekündigt, falls der Synodale Weg scheitern sollte. Damit würde sie den „Maria 2.0“-Initiatorinnen Lisa Kötter und Andrea Voß-Frick folgen, die ihren Austritt bereits im März dieses Jahres angekündigt hatten.
Kirche muss sich als Gemeinschaft verstehen
In Bezug auf den Synodalen Weg betonte Ipolt gegenüber dieser Zeitung, dass die Kirche sich als Gemeinschaft verstehen müsse. „Ich halte es nicht für einen guten Stil, dass wir uns jetzt gegenseitig drohen“, so Ipolt. Andererseits könne er eine gewisse Ungeduld verstehen, gerade während der Corona-Zeit, in der viele Dinge in die Länge gezogen worden seien, doch diese habe viele Gründe. Der Görlitzer Bischof wörtlich: „Es gibt Dinge, die müssen wir angehen, und da sind wir jetzt bei der Bischofskonferenz dabei.“
Zudem erinnerte Bischof Ipolt daran, dass die Kirche „die Gemeinschaft der Jüngerinnen und Jünger Christi“ sei. Spannungen und Trennungen habe es bereits zur Zeit Jesu gegeben. Dt/sdu
Lesen Sie das ausführliche Interview mit dem Görlitzer Bischof Wolfgan Ipolt in der kommenden Ausgabe der Tagespost.