Der heilige Bonifatius hat in diesem Jahr gleich zwei Jubiläen: 1300 Jahre Bischofsweihe und den wohl 1350. Geburtstag. Mit Bonifatius, so hatte Papst Johannes Paul II. einmal gesagt, begann in Deutschland die Geschichte des Christentums. Das Bistum Fulda wird sich mit Dankbarkeit an seinen Namenspatron erinnern; Bonifatius hatte das Kloster Fulda auch als seine Grabstätte bestimmt.
Früh vom Missionsideal erfasst
Der Taufname des Bonifatius war Wynfreth – Freude und Friede –, und in diesem Geist verbreitete er auch den Glauben. Er war Brückenbauer und global player, verband Volksgruppen miteinander und brachte Gott und die Menschen in eine neue Verbindung. Und dabei war er nicht nur der „Apostel Deutschlands“, wie er 1160 erstmals in Fulda genannt wurde. Bonifatius, der aus einer adligen Familie Südenglands stammt, wurde früh vom Missionsideal erfasst. Papst Gregor II. hatte ihn zur Mission im ostfränkisch-thüringischem Gebiet beauftragt, später sollte er die gesamte ostfränkische Kirche nach römischem Kirchenrecht reformieren mit der Gründung von Bistümern und der Einsetzung von Bischöfen.
722 empfing Bonifatius in Rom die Bischofsweihe; mit Klerikern, die nicht römischem Brauch folgten, sollte er keine Gemeinschaft haben. Der Plan eines Cocilium Germanicum 742, bei dem Bonifatius die ostfränkischen Bistümer in einem Metropolitanverband leiten sollte, geriet jedoch ins Stocken. Sein Einfluss auf die fränkischen Herrscher ließ nach. Bei seiner letzten Missionsreise zu den Friesen wurde er bei Dokkum am 5. Juni 754 das Opfer eines Raubüberfalls. DT/ari
Der Fuldaer Weihbischof Karlheinz Diez schildert, warum Bonifatius einer der ersten großen "global player" war, der Historiker Klaus Unterburger stellt Bonifatius als Missionar und Kirchenreformer vor. Lesen Sie die ausführlichen Beiträge in der kommenden Ausgabe der Tagespost.