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Gänswein: Frage des Impfens nicht auf die Glaubensebene heben

Man dürfe niemanden zur Impfung zwingen, meint Kurienerzbischof Georg Gänswein. Jedoch solle man an das Gewissen appellieren. Auch zum Gesundheitszustand Benedikts äußert er sich.
Erzbischof Georg Gänswein: "Jede Impfung habe Vor- und Nachteile"
Foto: Patrick Seeger (dpa) | Jede Impfung habe Vor- und Nachteile, so Erzbischof Gänswein. "Aber man sollte an das Gewissen appellieren".

Erzbischof Georg Gänswein, Präfekt des Päpstlichen Hauses, plädiert dafür, in Zeiten der Pandemie „die Frage des Impfens nicht auf die Glaubensebene“ zu heben. Gegenüber der Zeitschrift „Vatican magazin“ (Dezemberausgabe) betont der 65-Jährige aber, dass nicht nur Papst Franziskus sich frühzeitig habe impfen lassen, auch der emeritierte Papst Benedikt und er selbst seien bereits zum dritten Mal geimpft. „Und zwar aus Überzeugung“, wie Gänswein unterstreicht. Natürlich, so der Erzbischof, habe jede Impfung Vor- und Nachteile. Auch dürfe man niemanden zur Impfung zwingen. „Das ist ganz klar. Aber man sollte an das Gewissen appellieren.“

Stabil in der physischen Schwäche, glasklar im Kopf

Zum allgemeinen Gesundheitszustand des emeritierten Papstes sagte Gänswein gegenüber der Zeitschrift: „Benedikt ist stabil in der physischen Schwäche und Gott sei Dank glasklar im Kopf. Es ist aber auch nachvollziehbar, dass die physischen Kräfte mit 94 und nach dem Tod seines Bruders, der ihm schwer zugesetzt hat, weiter abgenommen haben. Ähnlich ist es mit seiner Stimme. Die beste Medizin ist für ihn der Humor und der täglich feste Rhythmus.“ Auf seine eigene Gesundheit angesprochen, gab Gänswein zu, dass es ein Fehler gewesen sei, nach dem Rücktritt 2013 auf Sport und Bewegung verzichtet zu haben.  DT/mee

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