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Wird das Kreuz instrumentalisiert? Ein Pro und Contra

Der bayerische Ministerpräsident spiele mit dem Kreuz, als sei es Eigentum der CSU, meint Arne Gericke, Europaabgeordneter der Freien Wähler. CSU-Generalsekretär Markus Blume hält dagegen und sieht die Debatte mit unfairen Mitteln geführt.
Sitzung Kabinett
Foto: Peter Kneffel (dpa) | 24.04.2018, Bayern, München: Markus Söder, Bayerischer Ministerpräsident (CSU), hält ein Kreuz, das er im Eingangsbereich der bayerischen Staatskanzlei aufhängt.

Seit in der letzten Woche der bayerische Ministerpräsident Markus Söder verkündet hat, dass demnächst in allen bayerischen Behörden Kreuze aufgehängt werden sollen, hat eine breite gesellschaftliche Debatte eingesetzt. Einige deutsche Bischöfe, allen voran Kardinal Reinhard Marx, kritisierten Söders Entscheidung.

In der „Tagespost“ haben jetzt der Europaabgeordnete der Freien Wähler, Arne Gericke, sowie Markus Blume, der Generalsekretär der CSU, in einem Pro-Contra-Beitrag Stellung genommen. Gericke ist dabei der Meinung, dass das Kreuz vom bayerischen Ministerpräsidenten instrumentalisiert werde. „Er spielt mit dem Kreuz, als sei es Eigentum der bayerischen CSU“, so Gericke. Söders Vorgehensweise habe nichts zu tun mit dem gelebten Glauben in der Politik. „Unser Kreuz ist kein Lederhose. Es ist kein bayerischer Maibaum, den man sich einfach so schnappt“, meint der Politiker der Freien Wähler. Seiner Ansicht nach wäre Söder nun gut beraten, sich die Kritik zu Herzen zu nehmen, „statt nun flächendeckend gegen alle kritischen Stimmen zu treten“. Andernfalls fördere der bayerische Ministerpräsident genau die Spaltung, die ihm von Kardinal Marx vorgeworfen werde.

CSU-Generalsekretär Blume hingegen ist der Meinung, dass das Kreuz nicht instrumentalisiert werde. „Wer das behauptet, unterstellt damit selbst etwas und führt die Debatte mit unfairen Mitteln“, so Blume. Eine offene und ehrliche Debatte sei jedoch wichtig, da sie „der Selbstvergewisserung unseres Wertefundaments für unser Zusammenleben“ diene. Der CSU-Politiker sieht im Kreuz mehr als ein religiöses Symbol. Es sei das kulturelle Substrat einer Entwicklung über Jahrhunderte, die unter dem Eindruck von Humanismus und Aufklärung dafür gesorgt habe, dass die zentralen Werte Eingang in die Rechts- und Gesellschaftsordnung gefunden hätten. „Das Aufhängen von Kreuzen in Dienstgebäuden des Freistaats Bayern geschieht in diesem Bewusstsein“, so Blume.  
DT

Die ausführlichen Gastbeiträge zur Debatte um das Kreuz in bayerischen Behörden lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der „Tagespost“ vom 03. Mai.

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