Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung Ein Jahr nach Abtreibungsurteil

US-Bischof spricht von „vielfältigen Herausforderungen“ für Lebensschutz

Seit knapp einem Jahr gilt „Roe v. Wade“ nicht mehr. Der für den Lebensschutz zuständige US-Bischof Burbidge erinnert daran, was es nun zu tun gelte.
Bischof Michael Burbidge
Foto: imago stock&people (imago stock&people) | Nach Ansicht des Vorsitzenden des Lebensschutz-Komitees der US-Bischöfe, Michael Burbidge, habe eine „bedeutende, neue Phase“ in den Bemühungen um den Schutz menschlichen Lebens begonnen.

Knapp ein Jahr, nachdem der Oberste Gerichtshof der USA sein neues Grundsatzurteil in der Abtreibungsfrage erließ, hat der Vorsitzende des Lebensschutz-Komitees der katholischen US-Bischöfe, Michael Burbidge, daran erinnert, dass eine „bedeutende, neue Phase“ in den Bemühungen um den Schutz menschlichen Lebens begonnen habe.

Das Urteil „Dobbs v. Jackson Women’s Health Organization“ wird sich am 24. Juni zum ersten Mal jähren. Aus diesem Anlass veröffentlichte Burbidge, Bischöfe im Bistum Arlington, bereits am Dienstag ein Statement, in dem er einerseits „Freude und Dankbarkeit“ darüber zum Ausdruck brachte, dass das umstrittene Grundsatzurteil „Roe v. Wade“ nun nicht mehr bestehe. Gleichzeitig sprach er auch von „vielfältigen Herausforderungen“, die es zu bewältigen gelte.

Nicht nur Gesetze, sondern die Herzen der Menschen verändern

Mit dem Urteil im Fall „Dobbs“ fällt es wieder in die Kompetenz der einzelnen Bundesstaaten, über ihre Abtreibungsgesetzgebung zu entscheiden. Das hat dazu geführt, dass in einigen Staaten der Zugang zu Abtreibungen beschränkt wurde, während diese in anderen Staaten – mit unterschiedlichen Auflagen – weiterhin erlaubt sind. Auch Burbidge ging auf diese Entwicklung ein: „Während manche Staaten im Lauf des vergangenen Jahres Maßnahmen ergriffen haben, um ungeborene Kinder zu schützen, haben andere tragischerweise den Zugang zu Abtreibung rechtlich verankert und extreme Abtreibungsgesetze durchgesetzt, mit denen Kindern sogar bis zum Zeitpunkt der Geburt eine Abtreibung droht.“

Lesen Sie auch:

Burbidge rief angesichts dieser veränderten Ausgangssituation dazu auf, weiter mit Zuversicht das Leben zu verteidigen. Nun gelte es nicht nur, die Rechtslage zu verändern, „sondern auch die Herzen, und zwar mit unerschütterlichem Glauben in Gottes Kraft, dies bewirken zu können“. Jeder sei zu „radikaler Solidarität“ mit den Frauen aufgerufen, die eine ungeplante oder herausfordernde Schwangerschaft erlebten. „Wir müssen tun, was wir nur können, um ihnen die Fürsorge und Unterstützung zu bieten, die sie brauchen, um ihre Kinder willkommen zu heißen.“    

Zudem gelte es auch, so Bischöfe Burbidge, all denjenigen mit Mitgefühl zu begegnen, die darunter litten, an einer Abtreibung beteiligt gewesen zu sein. Alle Gläubigen und Menschen guten Willens sollten zusammenarbeiten, um die Botschaft zu verbreiten, „dass menschliches Leben ein wertvolles Geschenk Gottes ist“. Die Gesellschaft müsse mithilfe ihrer Gesetze und Institutionen menschliches Leben zu jedem Zeitpunkt seiner Existenz schützen und fördern.  DT/mlu

Die Printausgabe der Tagespost vervollständigt aktuelle Nachrichten auf die-tagespost.de mit Hintergründen und Analysen.

Themen & Autoren
Meldung Bischof Lebensschutz Schwangerschaftsabbruch

Weitere Artikel

Kirche

Das römische Dokument „Dignitas infinita" lädt ein, aus der Fülle der Identität als Erben Christi zu leben, statt eigene Identitäten zu konstruieren. 
26.04.2024, 17 Uhr
Dorothea Schmidt
Die deutschen Bischöfe werden beim Synodalen Ausschuss wohl keine kirchenrechtskonforme Lösung finden. Das Mehrheitsprinzip eröffnet einen rechtsfreien Raum.
25.04.2024, 11 Uhr
Regina Einig