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Ukrainekrieg: Spendenbereitschaft nimmt ab

51 Prozent und damit eine absolute Mehrheit der Deutschen will in der Weihnachtszeit nichts für die Opfer des Kriegs spenden, wie eine „Tagespost“-Umfrage herausfindet.
Befreite Dörfer in der Region Donetsk
Foto: IMAGO/Celestino Arce (www.imago-images.de) | Mit steigendem Haushaltsnettoeinkommen steigt der Anteil derer, die in der diesjährigen Weihnachtszeit für die Opfer des Russland-Ukraine-Kriegs spenden wollen. Dennoch ist die Spendenbereitschaft insgesamt gering.

Während der russische Krieg gegen die Ukraine weiter andauert, nimmt die Spendenbereitschaft der Deutschen offenbar ab. 51 Prozent und damit eine absolute Mehrheit der Bundesbürger will in der diesjährigen Weihnachtszeit nichts für die Opfer des Kriegs spenden. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage des in Erfurt ansässigen Meinungsforschungsinstituts „INSA Consulere“, die im Auftrag der „Tagespost“ durchgeführt wurde. Nur 23 Prozent wollen spenden, während 20 Prozent dies nicht wissen und sechs Prozent dazu keine Angabe machen wollen.

Nur 26 Prozent der Katholiken wollen spenden

Die Aussage, zu der die Teilnehmer der Umfrage Stellung beziehen sollten, lautet: „Ich werde in der diesjährigen Weihnachtszeit für die Opfer des Russland-Ukraine-Kriegs spenden beziehungsweise habe dies bereits getan.“ Mit steigendem Haushaltsnettoeinkommen steigt der Anteil derer, die in der diesjährigen Weihnachtszeit für die Opfer des Russland-Ukraine-Kriegs spenden wollen, von lediglich 15 Prozent bei jenen Befragten mit einem Haushaltsnettoeinkommen von unter 1.000 Euro bis auf 28 Prozent in der obersten Einkommensgruppe. Dennoch geben sämtliche Einkommensgruppen jeweils mehrheitlich an, dass sie nichts spenden wollen (48 bis 58 Prozent).

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Bei den Anhängern der großen christlichen Kirchen ergeben sich kaum Unterschiede in der Spendenbereitschaft. So geben 47 Prozent der katholischen und 48 Prozent der protestantischen Befragten an, dass sie in der diesjährigen Weihnachtszeit nichts für die Opfer des Kriegs spenden wollen. Bei den Katholiken sind 26 Prozent zum Spenden bereit, bei den Protestanten 25 Prozent. Mit 29 Prozent Zustimmung zur These sind Freikirchler etwas spendenbereite. Aber auch in dieser Konfessionsgruppe wollen 37 Prozent nichts spenden. 

Die Erhebung, für die 2.005 erwachsene Personen vom 16. bis 19. Dezember befragt wurden, schlüsselt die Frage auch nach Parteizugehörigkeit auf. Lediglich Wähler der Grünen wollen relativ-mehrheitlich etwas für die Opfer des Russland-Ukraine-Kriegs in der diesjährigen Weihnachtszeit spenden (41 Prozent). Alle anderen Wählergruppen wollen dies jeweils mehrheitlich nicht tun. So wollen 41 Prozent der SPD-Wähler nichts spenden, von den Anhängern der Union trifft dies auf 46 Prozent zu, bei den FDP-Wählern sind es 59 Prozent, bei Linken-Anhängern 65 Prozent. Am seltensten zu Spenden bereit sind Anhänger der AfD: 75 Prozent wollen nichts für die Opfer des Russland-Ukraine-Kriegs spenden.  DT/mlu

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