Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung Politik

„Religionen sind verbindendes Element in unserer Gesellschaft“

Der Parlamentarische Staatssekretär Stephan Mayer spricht über den Heimatbegriff, gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Rolle der Religionen für ein gelingendes Miteinander.
Heimatministerium zum richtigen Zeitpunkt
Foto: Timm Schamberger (dpa) | Der CSU-Abgeordnete Stephan Mayer sieht den Begriff Heimat weit über das bürgerliche, konservative christliche Lager hinaus ausgesprochen positiv besetzt.

Der CSU-Abgeordnete Stephan Mayer ist der Ansicht, dass das Bundesinnenministerium genau zum richtigen Zeitpunkt um den Bereich „Heimat“ erweitert wurde. Der Begriff sei weit über das bürgerliche, konservative christliche Lager hinaus ausgesprochen positiv besetzt - „im Gegensatz zu anderen Begriffen wie ,Leitkultur' zum Beispiel“, so Mayer im Gespräch mit der „Tagespost“.

Staat muss sich für Dialog der Religionen einsetzen

Für den Parlamentarischen Staatssekretär im Heimatministerium von Innenminister Horst Seehofer ist Heimat auf der einen Seite ein physischer Ort, mit dem man beispielsweise Kindheits- und Jugenderinnerungen verbinde. „Auf der anderen Seite ist Heimat aber natürlich noch weitaus mehr: der Ort, an dem man sich wohlfühlt, an dem man Freunde und Bekannte hat.“

Auch das Thema „gesellschaftlicher Zusammenhalt“ spiele für das Ministerium eine wichtige Rolle.  In der aktuellen Situation, in der sich die Gesellschaft immer mehr polarisiert, müsse sich der Staat umso intensiver für die Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts einsetzen. Dazu gehörten auch der interaktive Dialog der Religionen, meint der 44-Jährige, der den Wahlkreis Altötting im Bundestag vertritt.

"Religionsgemeinschaften enormes verbindendes Element"

„Auch wenn die Mitgliederzahlen in den beiden großen christlichen Kirchen zurückgehen, bin ich nach wie vor der Auffassung, dass die Religionsgemeinschaften ein enormes verbindendes Element in unserer Gesellschaft sind.“ Niemand könne leugnen, dass Deutschland über Jahrhunderte hinweg durch das Christentum, den Humanismus und die Aufklärung geprägt wurde.

Von den Kirchen erwartet Mayer, sich im Sinne einer Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts konstruktiv und produktiv einzubringen. „Sie sollen in gesellschaftlichen Debatten auch die häufig schweigende Mehrheit mitvertreten und sich nicht nur für lautstark agierende Minderheiten verwenden“, so der CSU-Politiker.

DT/mlu

Im Exklusiv-Interview in der aktuellen Ausgabe der „Tagespost“ vom 02. August spricht CSU-Politiker Stephan Mayer darüber, was er persönlich mit dem Begriff „Heimat“ verbindet und wie die Kirchen einer Polarisierung der Gesellschaft entgegenwirken können. Kostenlos erhalten Sie diese Ausgabe hier.

Themen & Autoren
Christentum Christliche Kirchen Deutscher Bundestag Horst Seehofer Minderheiten Stephan Mayer

Weitere Artikel

Der Gipfel des „Wokeismus“ scheint überschritten zu sein. Doch vorbei ist es damit noch nicht – vor allem in der Kulturpolitik, die ein neuer Sammelband kritisch beleuchtet.
06.12.2025, 13 Uhr
Urs Buhlmann
Heute suche man sich Ersatzreligionen, ist der Kabarettist Vince Ebert überzeugt. Jetzt müssten „die Vernünftigen Widerstand leisten“.
07.11.2025, 17 Uhr
Ute Cohen

Kirche

Vom „Reis aus der Wurzel Jesse“ spricht der Prophet Jesaja in der Lesung des 2. Adventssontags. Was hat es damit auf sich?
07.12.2025, 00 Uhr
Redaktion
In der Adventszeit geht es auch um das Volk Gottes, das sich von seinen Sünden ab- und dem erwarteten Erlöser zuwendet.
06.12.2025, 00 Uhr
Redaktion
Der Papst hebt die von Franziskus eingerichtete „Commissio de donationibus“ auf und stellt die Mittelbeschaffung des Heiligen Stuhls auf eine neue Grundlage.
05.12.2025, 11 Uhr
Meldung
Dolce Vita zwischen Mode und Moderne: Wenn der Römer essen geht, sorgt die Kurie auch dann für Stoff, wenn der Papst auf Reisen ist.
07.12.2025, 05 Uhr
Mario Monte