Während Patriarch Kyrill nicht müde wird, in Predigten seinen Präsidenten zu preisen und den Westen ob seiner Gottlosigkeit und Dekadenz zu verdammen, sucht Wladimir Putin ganz neue Allianzen. Seine erste Auslandsreise seit der Invasion in der Ukraine am 24. Februar führte Putin am Dienstag nach Tadschikistan. Von dort sandte er eine zarte Botschaft an die radikal-islamischen Taliban in Afghanistan.
Putins Flirt kommt nicht überraschend
Er wolle „alles“ dafür tun, damit die Situation in Afghanistan sich „normalisiert“, so Putin, laut russischer Nachrichtenagentur Interfax. Aber eben nicht gegen oder ohne die Taliban, sondern indem er „Beziehungen zu den politischen Kräften aufbaut, die die Lage kontrollieren“. Wer Wladimir Putin bisher für einen Fürsprecher der von radikalen Muslimen verfolgten Christen hielt, oder gar für einen Verteidiger christlicher Werte, darf sich angesichts dieser Partnerwahl die Augen reiben.
Ganz so überraschend kommt Putins neuer Flirt mit den menschenverachtenden Steinzeit-Islamisten vom Hindukusch aber auch wieder nicht. Bei seinem mitleidlosen Kampf gegen die orthodoxen Brüder und Schwestern in der Ukraine bedient sich Russlands Präsident bereits gerne arabischer Söldner und vor allem der muslimischen Mörderbanden seines tschetschenischen Freundes Ramsan Kadyrow. Dieser Blut-und-Boden-Islamist durfte in Putins Namen in Mariupol morden – einer Stadt, die einst orthodoxe Griechen auf der Flucht vor den islamischen Osmanen besiedelten.
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